Leonardo Aktie: Neue Impulse
Leonardo sammelt derzeit mehrere operative Erfolge ein – doch im Kurs spiegelt sich das nur bedingt wider. Im Mittelpunkt steht eine mögliche neue Exportchance für den Eurofighter, flankiert von Fortschritten bei Transportflugzeugen und Luftverteidigungssystemen. Wie passt das zu einer Aktie, die kurzfristig korrigiert, während das Geschäft eher an Fahrt aufnimmt?
Eurofighter-Option aus Bangladesch
Der wichtigste Treiber ist aktuell die geplante Modernisierung der Luftwaffe in Bangladesch. Laut Berichten von Radiocor und weiteren Finanzmedien hat die Regierung am 10. Dezember eine Absichtserklärung (Letter of Intent, LOI) für den Kauf von Eurofighter-Typhoon-Kampfjets unterzeichnet.
Für Leonardo ist das strategisch bedeutsam. Das Unternehmen ist ein zentraler industrieller Partner im Eurofighter-Konsortium neben Airbus und BAE Systems. Zwar stehen genaue Stückzahlen und Vertragswerte noch aus, doch ein LOI gilt als konkreter Zwischenschritt auf dem Weg zu einem großen Exportauftrag.
Der Eurofighter ist eine tragende Säule im Bereich Verteidigungselektronik und Militärflugzeuge von Leonardo. Jeder zusätzliche Exportkunde stärkt den Auftragsbestand und verbessert die Visibilität künftiger Umsätze über viele Jahre.
Logistik und Luftverteidigung im Fokus
Parallel zum potenziellen Eurofighter-Geschäft meldet Leonardo Fortschritte in weiteren Kernbereichen:
C-27J Supportvertrag:
Für die C-27J-Spartan-Transportflotte der italienischen Luftwaffe hat Leonardo einen mehrjährigen Vertrag abgeschlossen. Das Paket umfasst logistische Unterstützung und Flugsimulationsleistungen. Die Vereinbarung ist leistungsorientiert ausgestaltet und sorgt damit für wiederkehrende Erlöse und tendenziell höhere Margen im Servicegeschäft.„Michelangelo“ Security Dome:
Beim integrierten Verteidigungssystem „Michelangelo“ geht die Entwicklung voran. In dieser Woche wurde ein erfolgreicher Qualifikationsstart des SAMP/T-NG-Flugabwehrsystems gemeldet, bei dem Leonardos Kronos-Grand-Mobile-High-Power-Radar zum Einsatz kam. Der technische Meilenstein untermauert die Wettbewerbsposition im europäischen Luftverteidigungsmarkt – einem Segment, in dem die Verteidigungsausgaben europaweit steigen.
Diese Projekte zeigen, dass Leonardo seine Rolle in logistiknahen Services und bei komplexen Abwehrsystemen weiter ausbaut. Beides sind Bereiche, die typischerweise lange Laufzeiten und stabile Cashflows bieten.
Marktreaktion und Analystenblick
Trotz der positiven News steht die Aktie kurzfristig unter Druck. Der Titel hat sich in den vergangenen Tagen von seinem jüngsten Hoch entfernt und notiert aktuell rund 14 % unter dem 52‑Wochen-Hoch, bleibt aber auf Sicht von zwölf Monaten mit einem Plus von über 90 % klar im Aufwärtstrend.
Marktbeobachter verweisen auf eine erhöhte Volatilität im europäischen Aktienmarkt insgesamt. Dieses Umfeld belastet auch Leonardo, obwohl unternehmensspezifische Katalysatoren eigentlich Rückenwind liefern. Die Kursbewegung wirkt damit eher wie eine Korrekturphase in einem stark gelaufenen Wert als wie eine Reaktion auf operative Schwäche.
Auf Analystenseite bleibt der Ton grundsätzlich positiv. JP Morgan hat sein „Overweight“-Rating bestätigt. Die Bank signalisiert damit weiter Vertrauen in die Wachstumsperspektiven und die strukturellen Rückenwinde durch höhere Verteidigungsausgaben. Aus dieser Sicht erscheint die jüngste Kursschwäche eher als Diskrepanz zu den sich verbessernden Fundamentaldaten.
Einordnung und Ausblick
Die Lage bei Leonardo ist derzeit vor allem von einem Spannungsfeld geprägt: Auf der einen Seite steht eine wachsende Pipeline – von der LOI aus Bangladesch über den C-27J-Servicevertrag bis hin zu Fortschritten im „Michelangelo“-Programm. Auf der anderen Seite zeigt der Kurs nach einer starken Jahresperformance eine Verschnaufpause, unterstützt von einem hohen RSI-Wert um 75 und einer erhöhten 30‑Tage-Volatilität.
Kurzfristig dürften Marktstimmung und mögliche Gewinnmitnahmen den Takt vorgeben. Mittel- bis langfristig werden jedoch konkrete Vertragsabschlüsse beim Eurofighter und weitere Meilensteine im Luftverteidigungs- und Servicegeschäft entscheidend dafür sein, ob sich die solide Auftragslage wieder deutlicher im Aktienkurs widerspiegelt.
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