Leonardo Aktie: Führungswechsel im Höhenflug
Der italienische Rüstungs- und Luftfahrtkonzern Leonardo überrascht mit einer Personalie zur Unzeit: Finanzchefin Alessandra Genco verlässt das Unternehmen – und das ausgerechnet wenige Tage nach starken Quartalszahlen und der Verkündung milliardenschwerer Partnerschaften. Zufall oder steckt mehr dahinter?
CFO-Abgang wirft Fragen auf
Am 10. November 2025 gab Leonardo bekannt, dass sich das Unternehmen und Finanzchefin Alessandra Genco „in gegenseitigem Einvernehmen" auf eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses geeinigt haben. Die Formulierung klingt diplomatisch, das Timing jedoch irritiert: Nur fünf Tage zuvor hatte Leonardo solide Quartalsergebnisse präsentiert und ambitionierte Wachstumspläne bestätigt.
Genco war als CFO nicht nur für die Finanzen zuständig, sondern auch für die Erstellung der Rechnungslegungsdokumente verantwortlich – eine Schlüsselposition in einem Konzern, der aktuell einen ehrgeizigen Industrieplan umsetzt und zahlreiche strategische Initiativen vorantreibt.
Operativ läuft es rund
Die Zahlen für die ersten neun Monate 2025 sprechen eine deutliche Sprache: Der Auftragseingang explodierte um 23,4 Prozent auf 18,2 Milliarden Euro, während die Umsätze um 11,3 Prozent auf 13,4 Milliarden Euro kletterten. Das EBITA legte um 18,9 Prozent auf 945 Millionen Euro zu, die Rendite verbesserte sich auf 7,0 Prozent.
Besonders bemerkenswert: Die Nettoverschuldung schmolz um 25,9 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro – ein deutliches Signal für die verbesserte Finanzlage. Zwar blieb der Free Cashflow mit minus 426 Millionen Euro negativ, doch das Management wertet dies als typisches saisonales Muster.
Divisionale Highlights:
• Hubschrauber-Sparte: 4,1 Mrd. € Umsatz (+13,1%), EBITA 320 Mio. € (+18,1%)
• Verteidigungselektronik Europa: 3,5 Mrd. € Umsatz (+13,3%), EBITA 450 Mio. € (+18,1%)
• Cyber & Security: 532 Mio. € Umsatz (+19,0%), EBITA 41 Mio. € (+86,4%)
Europäische Weltraum-Allianz nimmt Gestalt an
Leonardo schmiedet derweil an der Zukunft: Am 23. Oktober 2025 unterzeichneten Leonardo, Airbus und Thales eine Absichtserklärung zur Gründung eines neuen europäischen Weltraumkonzerns. Das Joint Venture soll ab 2027 operativ sein und rund 6,5 Milliarden Euro Umsatz sowie 25.000 Mitarbeiter vereinen.
Die Beteiligungsstruktur: Airbus hält 35 Prozent, Leonardo und Thales jeweils 32,5 Prozent. Das Unternehmen rechnet mit jährlichen Synergien von über 500 Millionen Euro beim operativen Ergebnis. Abgedeckt werden alle Weltraumsegmente – von Erdbeobachtung über Satellitenkommunikation bis zur Navigation.
Parallel dazu erzielte das Joint Venture mit Rheinmetall seinen ersten kommerziellen Erfolg: Am 5. November 2025 sicherte sich die Kooperation einen Auftrag über 21 A2CS-Kampfpanzer für die italienische Armee – der Auftakt zu einem Programm, das insgesamt 1.050 gepanzerte Kampffahrzeuge umfassen soll.
Ausblick bleibt intakt
Leonardo bestätigte die Jahresprognose für 2025: Der Auftragseingang soll zwischen 22,25 und 22,75 Milliarden Euro liegen, die Umsätze über 19 Milliarden Euro erreichen. Das Effizienzprogramm läuft planmäßig – in den ersten neun Monaten wurden bereits 216 Millionen Euro eingespart, was etwa 92 Prozent der erwarteten Jahreseinsparungen entspricht.
Der prall gefüllte Auftragsbestand von 47,3 Milliarden Euro und ein Book-to-Bill-Verhältnis von 1,4 verschaffen dem Konzern Planungssicherheit. Der CFO-Wechsel dürfte angesichts der robusten operativen Entwicklung und der bestätigten Guidance die strategische Ausrichtung kaum gefährden – dennoch bleibt die Frage: Warum gerade jetzt?
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