Rüstungsaktien galten in den letzten Jahren als verlässliche Gewinnbringer in unsicheren Zeiten. Doch für den italienischen Verteidigungsgiganten Leonardo trübt sich die Stimmung nun gewaltig ein. Eine Allianz aus sieben zivilgesellschaftlichen Organisationen zerrt den Konzern und die Regierung vor den Kadi, um Waffenlieferungen an Israel zu stoppen. Droht hier ein juristischer Präzedenzfall, der die Exportstrategie der gesamten Branche ins Wanken bringt?

Schwere Vorwürfe

Der juristische Druck auf Leonardo erreicht eine neue Dimension. Die am heutigen Sonntag bekannt gewordene Klage zielt darauf ab, bestehende Rüstungsverträge mit Israel für nichtig erklären zu lassen. Hinter dem Vorstoß stehen Organisationen wie A Buon Diritto und ACLI, die argumentieren, dass die fortlaufende Versorgung der israelischen Streitkräfte sowohl gegen die italienische Verfassung als auch gegen internationales Recht verstoße.

Die Kläger sehen in den Lieferungen eine Unterstützung systematischer Völkerrechtsverletzungen. Dass sich die Klage explizit auch gegen die Regierung richtet, verleiht dem Vorgang politische Sprengkraft. Italiens Gesetze verbieten Waffenexporte in Länder, die Kriege führen oder Menschenrechte missachten – eine Regelung, die nun auf den Prüfstand kommt.

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Konzern geht in die Offensive

Leonardo reagierte prompt und wies die Anschuldigungen scharf zurück. Das Unternehmen betonte, man halte sich strikt an alle geltenden Exportvorschriften und werde die eigene Position vor Gericht verteidigen. Den Versuch, die geschäftlichen Aktivitäten mit den Operationen im Gazastreifen in Verbindung zu bringen, bezeichnete der Konzern als „schwerwiegende Verzerrung ohne Rechtsgrundlage“.

CEO Roberto Cingolani hatte bereits zuvor klargestellt, dass seit Beginn des Konflikts keine neuen Exportlizenzen für Israel erteilt wurden. Die bestehenden Beziehungen beschränkten sich demnach lediglich auf zwei langjährige Wartungsverträge für unbewaffnete Trainingsflugzeuge.

Anleger reagieren nervös

Die Unsicherheit hinterlässt bereits Spuren im Chartbild. Am vergangenen Freitag rutschte die Aktie um fast 6 Prozent ab, was die wachsende Nervosität der Marktteilnehmer widerspiegelt. Das regulatorische Umfeld wird zunehmend zum Minenfeld: Während die EU strengere Kontrollen bei Menschenrechtsbedenken fordert, operieren Leonardos US-Tochter DRS und die israelische Radarsparte unter ausländischen Jurisdiktionen – eine rechtliche Grauzone, die den Prozess kompliziert macht.

Sollte die Klage Erfolg haben, könnte dies Signalwirkung für die gesamte europäische Rüstungsindustrie haben. Für Anleger rückt damit ein Risiko in den Fokus, das im Rausch der vollen Auftragsbücher zuletzt oft ausgeblendet wurde: Die politische Angreifbarkeit von Rüstungsexporten.

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