Ein neuer Kommunikationschef mit Biss und eine überraschende Schuldentilgung binnen 48 Stunden – der österreichische Faserspezialist Lenzing sendet starke Signale an den Kapitalmarkt. Steht das Unternehmen nach schwierigen Jahren vor der lang ersehnten Wende?

Die jüngsten Personal- und Finanzentscheidungen lesen sich wie ein gezieltes Bekenntnis zur Transformation. Mit Milena Ioveva holt sich Lenzing eine erfahrene Kommunikations- und IR-Strategin von der Baubranche, die erstmals alle relevanten Stakeholder-Bereiche unter einem Dach vereint. Parallel tilgt das Unternehmen überraschend frühzeitig seine Hybridanleihe im Volumen von 182 Millionen Euro.

Strategische Weichenstellung

Die Doppel-Entscheidung innerhalb von zwei Tagen ist kein Zufall. CEO Rohit Aggarwal, selbst erst seit einem Jahr im Amt, treibt die Neuaufstellung sichtbar voran. "Da Lenzing seine internationale Expansion fortsetzt, wird eine effektive Kommunikation mit allen unseren Stakeholdern von größter Bedeutung sein", kommentierte er die Ernennung.

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Die Rückzahlung der Anleihe zum Nennwert plus Zinsen am 12. September signalisiert zudem finanzielle Stärke. Nach einem erfolgreichen Umtauschangebot im Juli beseitigt Lenzing damit die letzten Reste der 2020 emittierten Hybridanleihe und verbessert seine Kapitalstruktur deutlich.

Operativer Aufwind mit Hindernissen

Die Maßnahmen kommen zur rechten Zeit. Im ersten Halbjahr 2025 zeigte Lenzing bereits beeindruckende Zahlen:

  • Umsatzsteigerung auf 1,34 Milliarden Euro
  • EBITDA-Wachstum von 63,3% auf 268,6 Millionen Euro
  • Positive Sondereffekte durch Verkauf von EU-Emissionszertifikaten (30,6 Mio. €)

Doch der Aufschwung hat seine Tücken: Internationale Zollmaßnahmen belasteten das zweite Quartal, während niedrige Marktpreise und hohe Kosten für Rohstoffe, Energie und Logistik die Margen weiter unter Druck halten.

Signale für die Zukunft

Die Aktie notiert nach der jüngsten Erholung bei 26,35 Euro – immer noch deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 35,25 Euro, aber komfortabel oberhalb des Juni-Tiefs. Der RSI von 77,1 deutet auf überhitzte Kurzfrist-Stimmung hin, doch die fundamentale Story gewinnt an Überzeugungskraft.

Kann Lenzing mit gestärkter Kommunikation und optimierter Bilanz die strukturellen Wachstumstreiber nachhaltiger Fasern endlich voll ausschöpfen? Die Weichen sind gestellt – jetzt muss die operative Performance folgen.

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