Ein strategischer Befreiungsschlag mit Milliarden-Volumen befeuert die Lanxess-Aktie. Der Spezialchemiekonzern will sich von seinem Problemkind Envalior trennen – und entfacht damit neue Hoffnung bei den Anlegern. Doch hält der Kursanstieg, oder lauert bereits die nächste Enttäuschung?

Gestern schoss die Aktie zeitweise um bis zu neun Prozent nach oben und kletterte an die Spitze des MDAX. Der Auslöser: Lanxess wird sein Andienungsrecht für die 40,94-Prozent-Beteiligung am Joint Venture Envalior im April 2026 ausüben. Ein Deal, der den Konzern radikal umkrempeln könnte.

Der Milliarden-Deal im Detail

Hinter den Kulissen wurde ein Basis-Kaufpreis von rund 1,2 Milliarden Euro vereinbart. Dieser könnte sich noch anhand der EBITDA-Entwicklung von Envalior anpassen. Für Lanxess bedeutet die Transaktion:

  • Strategische Fokussierung: Der Konzern wird zum reinen Spezialchemie-Unternehmen.
  • Schuldenabbau: Die Erlöse sollen die angespannte Bilanz entlasten.
  • Lösung vom Problemkind: Envalior hatte zuletzt durch schwache Nachfrage für Abschreibungen und Verluste gesorgt.

Bereits bei der Gründung des Joint Ventures im Jahr 2023 hatte Lanxess eine erste Zahlung von 1,3 Milliarden Euro kassiert. Die vollständige Trennung wäre somit der logische nächste Schritt.

Skepsis am Markt: Reichen 1,2 Milliarden?

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Doch nicht alle Beobachter teilen den Optimismus. Die Investmentbank Jefferies belässt die Aktie auf "Underperform" und sieht ein Kursziel von nur 21 Euro. Analyst Chris Counihan rechnet nach Anpassungen sogar mit einem Wert von lediglich 700 Millionen Euro für die Anteile – deutlich unter dem avisierten Basispreis.

Diese Skepsis erklärt auch die aktuelle Kursentwicklung: Trotz des jüngsten Anstiegs notiert die Aktie noch etwa 25 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch. Der RSI von 20,7 signalisiert zudem, dass der Titel technisch stark überverkauft war – der gestrige Sprung könnte also auch eine technische Erholung gewesen sein.

Was kommt als Nächstes für Anleger?

Sollte der Deal 2026 scheitern, bleiben Optionen für 2027 und 2028 bestehen. Die nächste wichtige Wegmarke ist jedoch die Quartalsmitteilung am 6. November. Hier werden Anleger genau prüfen, ob die operative Performance den optimistischen Aussichten standhält.

Die entscheidende Frage bleibt: Ist dies der lang erhoffte Wendepunkt für Lanxess, oder nur ein Strohfeuer auf dem Weg nach unten? Die Antwort wird sich spätestens im April 2026 zeigen.

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