Die Lebensmittelindustrie erlebt eine ihrer spektakulärsten Zerschlagungen: Der Gigant Kraft Heinz will sich nach nur zehn Jahren wieder trennen. Doch ausgerechnet der mächtigste Investor, Legende Warren Buffett, ist alles andere als begeistert. Seine seltene öffentliche Kritik an einem Portfolio-Unternehmen ließ die Aktie sofort einbrechen.

Machtpoker mit dem Oracle of Omaha

Der Plan klingt radikal: Aus dem 2015 mit Buffetts Hilfe geschmiedeten Riesen sollen zwei unabhängige Unternehmen werden. "Global Taste Elevation Co." mit Wachstumsmarken wie Heinz und Philadelphia soll das internationale Geschäft vorantreiben, während "North American Grocery Co." mit Traditionsmarken wie Oscar Mayer und Maxwell House das stagnierende Heimatgeschäft führen soll.

Doch Buffetts Reaktion war vernichtend. Der größte Aktionär mit 27,5 Prozent Anteil nannte die Entscheidung "enttäuschend" und zweifelt öffentlich an, dass die Zerschlagung die fundamentalen Probleme lösen wird. Seine seltene Kritik traf die Aktie sofort - sie verlor am Ankündigungstag über 7 Prozent.

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Milliarden-Risiko und Industrietrend

Die Zahlen sind gewaltig: Die Aufspaltung kostet bis zu 300 Millionen Dollar an Synergieverlusten. Während das Sauce- und Gewürzgeschäft mit 15,4 Milliarden Dollar Umsatz und 4 Milliarden EBITDA deutlich profitabler erscheint, kämpft das North-American-Geschäft mit schwächeren Margen.

Die Strategie folgt einem Branchentrend. Kellogg's erfolgreiche Aufspaltung 2023 zeigte, dass fokussierte Pure-Play-Unternehmen bei Investoren besser ankommen. Beide entstandene Unternehmen outperformeden den Markt, bevor sie schließlich übernommen wurden.

Doch bei Kraft Heinz liegen die Dinge komplexer. Das Unternehmen meldete bereits im zweiten Quartal 2025 rückläufige Umsätze, vor allem bei Wurstwaren, Kaffee und Tiefkühlprodukten. Seit dem Mega-Merger 2015 hat die Aktie satte 69 Prozent an Wert verloren.

Steht die Wende bevor?

Das Management verspricht sich von der Aufspaltung mehr Fokus und bessere Kapitalallokation. Die aktuelle Dividende soll beibehalten werden, beide Unternehmen Investment-Grade-Ratings anstreben.

Doch die Skepsis bleibt. Analysten fragen sich, ob zwei kämpfende Unternehmen wirklich besser sind als eines. Die Ausführung birgt erhebliche Risiken - von Steuerfragen über IT-Trennung bis zu Management-Kapazitäten.

Mit Buffetts öffentlichem Misstrauen und einem langen Zeitplan bis zur finalen Umsetzung 2026 bleibt die Frage: Ist dies der lang ersehnte Neuanfang - oder nur das Verschieben ungelöster Probleme?

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