Iris Energy Aktie: Kampf der Giganten

Die Iris Energy Aktie steckt mitten in einem erbitterten Analystenkrieg. Während JPMorgan mit einem Downgrade auf "Underweight" warnt, halten andere Häuser an Kurszielen bis zu 82 Dollar fest. Der Grund: Die spektakuläre Transformation vom Bitcoin-Miner zum KI-Infrastruktur-Anbieter.

Wall Street im Zwiespalt

JPMorgan stufte die Aktie trotz einer Erhöhung des Kursziels von 16 auf 24 Dollar auf "Underweight" herab. Die Begründung: Die aktuelle Bewertung könnte bereits den Erfolg eines Mega-Deals einpreisen, der Kapitalinvestitionen von über 10 Milliarden Dollar erfordert.

Doch dieser pessimistischen Einschätzung stehen deutlich bullischere Prognosen gegenüber. Bernstein behält sein "Outperform"-Rating bei einem Kursziel von 75 Dollar bei. Roth Capital erhöhte sogar sein Ziel auf 82 Dollar, während Canaccord Genuity auf 42 Dollar anhob. Die Spanne der Analystenmeinungen könnte kaum größer sein.

KI-Offensive als Gamechanger

Der eigentliche Treiber der aktuellen Volatilität ist die aggressive Expansion im KI-Bereich. Iris Energy transformiert sich vom reinen Bitcoin-Miner zum Anbieter von Hochleistungs-Rechenkapazität. Das Unternehmen hat den Erwerb von etwa 23.000 GPUs angekündigt, darunter begehrte Next-Generation-Chips von NVIDIA.

Bis zum ersten Quartal 2026 peilt das Unternehmen mehr als 500 Millionen Dollar annualisierte Umsätze aus dem KI-Cloud-Geschäft an. Diese strategische Neuausrichtung könnte das Unternehmen unabhängiger vom volatilen Kryptomarkt machen.

Kritiker fragen jedoch: Ist das alles schon eingepreist? Nach einem Kursanstieg von über 400 Prozent im vergangenen Jahr und einem hohen KGV scheint der Markt perfekte Execution bereits vorauszusetzen. Der weitere Kursverlauf hängt nun maßgeblich davon ab, ob Iris Energy die großen Verträge landen kann, die seine ambitionierte Bewertung rechtfertigen.