IREN Aktie: Rückfall erwartet?
IREN hat seine Investoren kalt erwischt – allerdings ganz anders als erwartet. Der ehemalige Bitcoin-Miner, jetzt KI-Infrastruktur-Anbieter, lieferte einen atemberaubenden Gewinnsprung von 620 Prozent gegenüber den Analystenschätzungen – und verlor trotzdem über 35 Prozent seines Börsenwerts in wenigen Tagen. Was ist da los?
Microsoft-Deal als Gamechanger
Der 6. November markierte eigentlich einen Triumph für IREN: Das Unternehmen meldete einen Gewinn je Aktie von 1,08 Dollar – Analysten hatten gerade einmal 0,15 Dollar erwartet. Der Nettogewinn schoss auf 384,6 Millionen Dollar hoch, ein dramatischer Turnaround. Dahinter steht vor allem ein Deal, der die Branche aufhorchen lässt: Ein KI-Cloud-Vertrag mit Microsoft über 9,7 Milliarden Dollar.
Die Vereinbarung läuft über fünf Jahre und sieht vor, dass IREN Microsoft mit NVIDIA GB300-GPUs ausstattet – modernste Rechenpower für künstliche Intelligenz. Microsoft zahlt 20 Prozent im Voraus, die Auslieferung startet 2026 am 750-Megawatt-Campus in Childress, Texas. Ein Ritterschlag für einen Player, der noch vor kurzem hauptsächlich Bitcoin schürfte.
Nach Bekanntgabe des Microsoft-Vertrags schoss die Aktie auf ein Allzeithoch von 76,87 Dollar am 5. November – mehr als sechs Mal so viel wie zu Jahresbeginn. Doch dann kam der Absturz.
Warum die Ernüchterung?
Trotz des spektakulären Deals und der Rekordgewinne rutschte die Aktie bis zum 14. November auf 46,37 Dollar ab. Was steckt dahinter? Anleger zweifeln offenbar an der Nachhaltigkeit der Geschäftsentwicklung. Der gemeldete Gewinn von 384,6 Millionen Dollar enthält laut Marktbeobachtern erhebliche nicht realisierte Gewinne aus Wandelanleihen – buchhalterische Effekte, keine operativen Cashflows.
Genau das ist der Knackpunkt: IREN investiert massiv in den Ausbau seiner Rechenzentren. Allein für die Ausrüstung mit Dell Technologies wurden 5,8 Milliarden Dollar vereinbart – GPUs, Server, InfiniBand-Technologie, Software. Diese kapitalintensive Wachstumsstrategie lässt sich nicht aus dem operativen Geschäft finanzieren. Das Unternehmen ist auf Vorauszahlungen der Kunden und zusätzliche Finanzierungen angewiesen. Im Oktober nahm IREN bereits eine Milliarde Dollar über Wandelanleihen auf.
Riesige Expansion, riesiges Risiko
IREN operiert bereits Rechenzentren mit einer Gesamtkapazität von 2.910 Megawatt. Die Anlage in Sweetwater, Texas, soll künftig bis zu 2 Gigawatt stemmen – das Zehnfache der aktuellen Kapazität für Hyperscaler und KI-Entwickler. Die ersten 1,4 Gigawatt sollen bis April 2026 einsatzbereit sein, weitere 600 Megawatt bis Ende 2027.
Diese ambitionierte Expansion positioniert IREN im boomenden Markt für KI-Infrastruktur, der laut Branchenschätzungen bis 2034 jährlich um über 28 Prozent wachsen soll. Doch bis dahin müssen die Pläne auch umgesetzt werden – und genau diese Umsetzungsrisiken belasten derzeit die Stimmung.
Ausblick: Showdown im Februar
Technisch gesehen hat die Aktie mehrere Widerstandsmarken gerissen und handelt unter wichtigen gleitenden Durchschnitten. Die nächsten Quartalszahlen werden im Februar 2026 erwartet – Analysten rechnen dann mit einem EPS von nur noch 0,11 Dollar. Ein drastischer Rückgang gegenüber dem Rekordquartal.
Die Kurszielspanne der Analysten reicht von 24 bis 100 Dollar – ein Spiegelbild der extremen Unsicherheit. Kann IREN die versprochenen Rechenzentren termingerecht und profitabel hochfahren? Bleibt die KI-Nachfrage auf dem aktuellen Niveau? Und vor allem: Reichen die Mittel, um die Expansion zu stemmen, ohne die Bilanz zu überdehnen?
IREN steht vor der wohl entscheidendsten Phase seiner Unternehmensgeschichte. Der Microsoft-Deal ist der Türöffner – doch die eigentliche Bewährungsprobe kommt erst noch.
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