Ein beispielloser Schachzug in der Tech-Welt: Die US-Regierung pumpt 8,9 Milliarden Dollar in Intel und sichert sich damit 9,9 Prozent des Halbleiter-Riesen. Aus CHIPS Act-Fördergeldern wird plötzlich direkter Aktienbesitz – eine radikale Neuausrichtung der Beziehung zwischen Washington und Amerikas größtem heimischen Chip-Hersteller. Doch was bedeutet dieser ungewöhnliche Schritt für Intels Zukunft und die Aktionäre?

Strategischer Neustart unter neuer Führung

Seit CEO Lip-Bu Tan im März 2025 das Ruder übernommen hat, geht bei Intel die Post ab. Der Konzern hat einen radikalen Umbau eingeleitet, der kaum einen Stein auf dem anderen lässt:
- 15 Prozent Personalabbau in allen Divisionen
- Verkauf nicht-kerniger Geschäftseinheiten
- 100 Milliarden Dollar für den heimischen Produktionsausbau
- Unabhängigkeit des Foundry-Geschäfts

Diese drastischen Maßnahmen sollen Intel nach Jahren der Marktanteilsverluste an AMD und NVIDIA zurück in die Gewinnzone bringen.

Gemischte Signale bei den Finanzen

Die Zahlen für Q2 2025 zeigen trotz aller Herausforderungen erste Lichtblicke. Ein Umsatz von 12,9 Milliarden Dollar übertraf die Erwartungen der Analysten und markiert das erste Jahr-über-Jahr-Wachstum seit Q1 2024. Allerdings belasten Restrukturierungskosten von 1,9 Milliarden Dollar und Abschreibungen auf Produktionsanlagen von einer weiteren Milliarde die Bilanz.

Interessant: Intel handelt derzeit mit einem KGV von 1,05 – deutlich unter dem Branchendurchschnitt von 4,55. Das könnte auf eine Unterbewertung hindeuten.

Foundry-Geschäft als Zukunftsgarant

Das Herzstück der Regierungsstrategie schlägt in Intels Foundry-Division. Bis 2030 soll diese zum zweitgrößten Auftrags-Chiphersteller der Welt aufsteigen und Taiwan Semiconductor direkt herausfordern. Mit bereits gesicherten Design-Wins im Wert von 15 Milliarden Dollar und einer ambitionierten "Fünf-Nodes-in-vier-Jahren"-Roadmap könnte dies gelingen.

Die cleveren Warrant-Strukturen der Regierung sichern zudem ab, dass die heimische Produktion unter amerikanischer Kontrolle bleibt – falls Intel die Mehrheitsbeteiligung an der Foundry-Sparte jemals abgeben sollte.

Volatilität zeigt Verunsicherung

Die extreme Kursschwankungen zwischen 17,66 und 27,55 Dollar in diesem Jahr spiegeln die Verunsicherung der Anleger wider. Kann Intel den ehrgeizigen Turnaround wirklich schaffen? Die Analysten sind gespalten: Nur 3,4 Prozent geben eine Kaufempfehlung, während 17,2 Prozent sogar zum Verkauf raten. Die Kursziele schwanken zwischen 14 und 36 Dollar – ein klares Zeichen für die anhaltende Skepsis.

Wettbewerbsdruck von allen Seiten

Die Herausforderungen bleiben gewaltig: AMD hat bei Prozessoren kräftig Marktanteile gewonnen, NVIDIA dominiert den AI-Bereich und die Bruttomarge von 29,7 Prozent liegt weit hinter der Konkurrenz. Dazu kommen negative Free Cash Flows von 4,5 Milliarden Dollar durch die hohen Investitionskosten.

Die Partnerschaft mit der Regierung bringt zwar finanzielle Stabilität, wirft aber auch Fragen nach operativer Unabhängigkeit auf. Internationale Kunden könnten angesichts der engen Washington-Bindung skeptisch werden. Für Intel-Aktionäre beginnt eine neue Ära – mit ungewissem Ausgang.

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