
Intel Aktie: Milliardengrab oder Geniestreich?
14.05.2025 | 18:30
Der Chip-Gigant investiert Unsummen in seine neue Foundry-Sparte, um im Rennen um die fortschrittlichsten Chips die Nase vorn zu haben. Doch während die Verluste steigen und die Aktie taumelt, fragen sich Anleger: Geht die Wette auf oder verbrennt Intel hier Milliarden auf dem Weg, sich als Spitzen-Auftragsfertiger zu etablieren?
Der Wettlauf um Nanometer
Intel steckt mitten in einer gewaltigen Transformation und hat in den letzten vier Jahren rund 95 Milliarden US-Dollar in den Ausbau seiner Chipfabriken gepumpt. Im Fokus stehen dabei die fortschrittlichen Prozessknoten 18A (1,8 Nanometer) und 14A (1,4 Nanometer). Der 18A-Prozess befindet sich bereits in der sogenannten Risikoproduktion, bei der kleine Mengen zur Prozessoptimierung hergestellt werden. Die Volumenproduktion soll noch in diesem Jahr anlaufen; erste Laptop-Prototypen mit 18A-Chips werden bereits an Hersteller ausgeliefert.
Im Anschluss folgt der 14A-Prozess. Hierfür arbeitet Intel nach eigenen Angaben bereits mit ersten Pilotkunden zusammen, Testchips für das sogenannte Tape-Out werden vorbereitet. Die Risikoproduktion für 14A ist für 2027 geplant. Damit könnte Intel dem Hauptkonkurrenten TSMC, dessen vergleichbarer 1,4-Nanometer-Knoten erst 2028 erwartet wird, möglicherweise um ein Jahr zuvorkommen.
Die Krux mit den Kunden
Trotz dieser technologischen Ambitionen ist die Skepsis der Investoren groß. Die Aktie hat seit ihren Höchstständen im Jahr 2024 fast 40 % an Wert verloren und notierte zuletzt bei 19,22 Euro. Ein Grund: Das Foundry-Geschäft schrieb im vergangenen Jahr einen Verlust von fast 13 Milliarden US-Dollar.
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Intels Finanzchef David Zinsner musste zudem einräumen, dass das-Volumen an Prozessoren, das Intel für externe Kunden mit seiner kommenden Fertigungstechnologie produzieren will, derzeit "nicht signifikant" sei. Zwar sichere man sich Testchips mit potenziellen Kunden, doch einige sprängen wieder ab. „Das zugesagte Volumen ist im Moment sicher nicht signifikant", so Zinsner. Berichten vom März zufolge führten zwar KI-Chip-Marktführer Nvidia und der Custom-Chip-Hersteller Broadcom Fertigungstests bei Intel durch. Andere Kunden, die ursprünglich den 18A-Knoten für die Testchip-Produktion nutzen wollten, zogen sich jedoch nach der Testproduktion zurück, was zu einer geringer als erwarteten Nachfrage führte.
Das Foundry-Geschäft soll irgendwann im Jahr 2027 die Gewinnschwelle erreichen, was Milliardenumsätze mit externen Kunden voraussetzt. Ein erheblicher Teil des Foundry-Umsatzes von 4,7 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal 2025 (ein Anstieg von 7 % gegenüber dem Vorjahr) stammte jedoch aus Chips, die für Intels eigene Produktlinien und nicht für externe Kunden hergestellt wurden. Während Intel stets davon ausging, dass das Hauptvolumen für 18A intern sein würde, hofft man auf ein höheres externes Verkaufsvolumen für den 14A-Prozess.
Lichtblicke und Stolpersteine
Abseits der Foundry-Sorgen gibt es auch positive Nachrichten. So kündigte Intel in Zusammenarbeit mit Shell die erste zertifizierte Immersionskühlflüssigkeit für Rechenzentren an, um den steigenden Energiebedarf der KI-Infrastruktur zu decken. Der Markt für generative KI-Chipsätze, der 2023 auf 37,29 Milliarden US-Dollar geschätzt wurde, soll bis 2032 auf 454,50 Milliarden US-Dollar anwachsen – ein Feld, auf dem Intel mitmischen will. Auch die Gerüchteküche um die kommende Arc "Battlemage" B770 GPU, die als Konkurrenz zu Nvidia und AMD positioniert werden könnte, wird von Intel selbst befeuert.
Allerdings gibt es auch neue Herausforderungen: Kürzlich wurden Sicherheitslücken bekannt, die nicht nur CPUs, sondern auch Arc-Grafikkarten betreffen. Zudem könnten geplante neue US-Zölle auf kritische Mineralien und Halbleiter-Vorprodukte die heimischen Chiphersteller belasten. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob Intel die technologische Aufholjagd auch in zahlende Kunden und steigende Aktienkurse ummünzen kann.
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