Intel Aktie: Höhenflug oder Höhenangst?

Selten hat eine Aktie die Wall Street so polarisiert wie Intel in diesem Jahr. Der Chip-Gigant, lange Zeit als schwerfälliger Dinosaurier abgeschrieben, erlebt 2025 eine spektakuläre Renaissance – mit einem Kursplus von satten 80 Prozent seit Jahresbeginn. Doch ausgerechnet jetzt, kurz vor den Q3-Zahlen am 23. Oktober, mehren sich kritische Stimme. Ist der Höhenflug berechtigt oder droht ein brutaler Absturz?
NVIDIA-Deal als Game Changer
Der Wendepunkt kam am 18. September: Intel verkündete eine bahnbrechende Partnerschaft mit KI-Primus NVIDIA – garniert mit einer 5-Milliarden-Dollar-Investition. Das Abkommen sieht vor, dass Intel maßgeschneiderte x86-CPUs mit NVIDIAs NVLink-Technologie für Rechenzentren entwickelt und RTX-GPU-Chiplets für die nächste PC-Generation produziert.
NVIDIA-Chef Jensen Huang sprach von einer "historischen Partnerschaft", die NVIDIAs KI-Stack mit Intels CPU-Power und dem riesigen x86-Ökosystem verbinde. Für Intel bedeutet der Deal weit mehr als nur frisches Kapital: Es ist die dringend benötigte Bestätigung seiner Intel Foundry Services-Strategie, mit der das Unternehmen Marktführer TSMC Konkurrenz machen will.
KI-Offensive mit "Crescent Island"
Intel setzt seine Aufholjagd mit der Ankündigung der "Crescent Island" GPU fort. Der neue Rechenzentrum-Prozessor verfügt über 160 GB Speicher und zielt direkt auf NVIDIAs und AMDs KI-Dominanz ab. CTO Sachin Katti positioniert den Chip als kostengünstige Alternative, die auf "Leistung pro Dollar" statt auf reine Spitzenperformance setzt.
Die Ankündigung folgt CEO Lip-Bu Tans umfassender KI-Neuausrichtung, bei der frühere Projekte wie Gaudi-Beschleuniger und Falcon Shores-Prozessoren eingestampft wurden. Stattdessen konzentriert sich Intel auf seine "fünf Nodes in vier Jahren"-Roadmap, um bis 2026 wieder die Technologieführerschaft zu erlangen.
Analysten schlagen Alarm
Doch der Kursrausch hat auch Kritiker auf den Plan gerufen. Die Bank of America stufte Intel kürzlich auf "underperform" herab und warnte, die Aktie sei "zu weit, zu schnell" gestiegen. Die Analysten kritisieren Intels unkonkurrenzfähige Server-CPU-Palette und vermissen eine klare KI-Strategie.
Die Abstufung ließ Intel am 15. Oktober um 5,8 Prozent einbrechen – ein Warnschuss für überhitzte Erwartungen. Mit einem forward KGV von 56,5 handelt die Aktie weit über historischen Bewertungsniveaus. Das durchschnittliche Analystenziel liegt bei nur 25,43 Dollar – deutlich unter dem aktuellen Kurs.
Entscheidende Zahlen am 23. Oktober
Alle Augen richten sich nun auf die Q3-Ergebnisse. Trotz des Aktienhypes kämpft Intel operativ noch immer: Q2 brachte bei flachen Umsätzen einen GAAP-Verlust von 0,67 Dollar je Aktie. Für Q3 prognostiziert das Management lediglich ein ausgeglichenes Ergebnis.
Die anstehenden Zahlen werden zeigen, ob Intels ehrgeizige Transformation mehr ist als heiße Luft – oder ob die Kritiker recht behalten und der Höhenflug ein abruptes Ende findet.
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