Infineon Aktie: Vorstand kassiert ab!

Gleich drei Infineon-Vorstände haben diese Woche Aktien im Rahmen ihrer Bonusprogramme erhalten – und direkt wieder verkauft. Am 3. Dezember 2025 flossen bei Andreas Urschitz, Elke Reichart und Alexander Gorski zusammen über 300.000 Euro durch die Hände. Was steckt hinter diesen Transaktionen?

Die Zahlen sprechen für sich: Urschitz erhielt Aktien im Wert von rund 155.000 Euro aus dem Short Term Incentive-Programm und verkaufte davon direkt wieder Papiere für knapp 75.000 Euro über Xetra zur Deckung von Steuern und Gebühren. Elke Reichart ging denselben Weg – auch sie veräußerte Aktien im Wert von etwa 75.000 Euro. Alexander Gorski bekam im Rahmen seines Jahresbonus Aktien im Volumen von rund 89.000 Euro zugeteilt.

Standardprozedur oder Warnsignal?

Der einheitliche Kurs von 35,42 Euro bei allen Transaktionen zeigt: Hier läuft ein koordiniertes Bonusprogramm ab. Die Vorstände erhalten ihre Vergütung teilweise in Aktien, müssen aber sofort Steuern und Abgaben begleichen – daher der direkte Teilverkauf. Ein völlig üblicher Vorgang in der Vorstandsetage.

Interessant bleibt dennoch: Während die Führungsriege ihre Incentives realisiert, steht die Infineon-Aktie weiterhin unter Druck. Der Halbleitermarkt kämpft mit schwacher Nachfrage aus der Autoindustrie, und der Kurs zeigt seit Monaten keine klare Richtung. Die Bären haben das Ruder fest in der Hand.

Timing wirft Fragen auf

Dass drei Top-Manager praktisch zeitgleich Aktien erhalten und teilweise abstoßen, ist zwar Teil der regulären Vergütungsstruktur. Doch für Anleger bleibt die Frage: Sehen die Insider ihre eigene Aktie noch als attraktive Langfristanlage? Oder nutzen sie die Programme eher, um Liquidität zu schaffen?

Die pflichtgemäßen Director's Dealings-Meldungen zeigen jedenfalls: Der Vorstand nimmt mit, was das Vergütungssystem hergibt. Ob das Vertrauen in die eigene Aktie stärkt? Eher nicht.