Ein einzelnes Wort katapultierte Infineon am Donnerstag an die DAX-Spitze: Künstliche Intelligenz. Der Chipkonzern verdoppelte quasi über Nacht seine Umsatzprognose für KI-Anwendungen – und ließ damit selbst schwache Kernmärkte vergessen. Die Aktie explodierte zeitweise um 12 Prozent. Doch kann ausgerechnet KI den Halbleiter-Riesen retten, während Automotive und Industrie schwächeln?

Von einer auf 1,5 Milliarden: Die KI-Wette

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Statt der bisher anvisierten Milliarde Euro erwartet Infineon für das Geschäftsjahr 2026 nun Erlöse von 1,5 Milliarden Euro aus dem KI-Segment. Eine Steigerung um satte 50 Prozent – und das in einem Markt, der ohnehin schon als Wachstumsrakete gilt.

Die Faktenlage im Überblick:

  • Umsatzziel KI-Segment 2026: 1,5 Milliarden Euro (zuvor: 1 Milliarde Euro)
  • Kursreaktion: Anstieg um zeitweise 12 Prozent
  • Höchster Stand seit August erreicht
  • Stromversorgung für KI-Rechenzentren als Haupttreiber
  • Geschäftsjahr 2025: Erwartungen erfüllt, aber wenig spektakulär

Der Clou: Während CEO Jochen Hanebeck für die traditionellen Standbeine Automotive und Industrie von "verhaltenen Wachstumsimpulsen" und "kurzfristiger Bestelltätigkeit" spricht, wird das KI-Geschäft zum strahlenden Hoffnungsträger hochgejazzt. Eine riskante Strategie?

Analysten im Kaufrausch

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Die Reaktion der Finanzwelt ließ nicht lange auf sich warten. Bernstein Research, UBS, Barclays – ein renommiertes Analysehaus nach dem anderen eilte herbei, um Kursziele anzuheben und Kaufempfehlungen zu bestätigen. JPMorgan brachte es auf den Punkt: Die KI-Stärke überstrahle die Schwäche in den Hauptmärkten.

Doch ist diese Euphorie gerechtfertigt? Die nüchterne Wahrheit: Für das erste Quartal 2026 prognostiziert Infineon selbst einen Umsatzrückgang – saisonal bedingt, heißt es. Der RSI von 46,3 signalisiert derweil einen neutralen Markt ohne Überhitzung. Mit einem Plus von 23,69 Prozent im Jahresvergleich läuft die Aktie zwar solide, bleibt aber noch 5,72 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 38,80 Euro.

Rechenzentren als Rettungsanker?

Die eigentliche Frage lautet: Kann Infineon die ambitionierte KI-Prognose tatsächlich einlösen? Das Geschäft mit Stromversorgungslösungen für KI-Rechenzentren boomt zweifellos. Die Hyperscaler dieser Welt investieren Milliarden in neue Kapazitäten, und jedes Rechenzentrum benötigt hocheffiziente Leistungshalbleiter.

Infineon profitiert dabei von seiner starken Position im Segment der Power-Management-Chips. Die Frage ist nur: Wie lange kann dieser eine Bereich die Schwäche in Automotive und Industrie kompensieren? Die nächsten Quartalszahlen am 10. Februar 2026 werden zeigen, ob der KI-Hype auf solidem Fundament steht – oder ob Infineon gerade eine gefährliche Abhängigkeit von einem einzigen Trend aufbaut.

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