IBM Aktie: Warnsignal vor Zahlen?

Der Tech-Veteran IBM steht vor einem entscheidenden Moment: Nur wenige Tage vor der Bekanntgabe der Q3-Zahlen sorgen widersprüchliche Analystenbewertungen für Verwirrung. Während die Aktie in den vergangenen Monaten kräftig zugelegt hat, mehren sich die kritischen Stimmen. Ist die Rally überhitzt oder steht IBM vor dem nächsten Wachstumsschub?

Analysten uneins: Bremst die Bewertung den Höhenflug?

Das Bild bei den Analysten könnte nicht gegensätzlicher sein. Während die Experten von Wall Street Zen am Wochenende ihr Rating von "Buy" auf "Hold" abstuften, bekräftigte RBC Capital zeitgleich sein "Outperform"-Rating mit einem Kursziel von 315 US-Dollar. Der Grund für die Zurückhaltung: IBM handelt mit einem KGV von 45,61 bereits auf einem sehr hohen Bewertungsniveau.

Besonders brisant ist das Timing der Abstufung. Der Konsens der Analysten liegt bei einem "Hold" mit einem durchschnittlichen Kursziel von 286,38 US-Dollar. Die Skepsis macht sich ausgerechnet dann breit, wenn IBM am kommenden Mittwoch seine Q3-Zahlen vorlegt.

KI-Offensive durch Cognitus-Übernahme

Strategisch setzt IBM weiter auf die Zukunftsfelder Cloud und Künstliche Intelligenz. Am 17. Oktober verkündete der Konzern die Übernahme von Cognitus, einem SAP S/4HANA-Dienstleister. Diese Akquisition soll IBMs Position bei KI-gesteuerten Transformationsprojekten deutlich stärken und das wachsende SAP-Geschäft vorantreiben.

Die Markterwartungen für Mittwoch sind hoch: Analysten prognostizieren Umsätze von 16,1 Milliarden US-Dollar und ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 2,45 US-Dollar. Zum Vergleich: Im Vorjahresquartal erzielte IBM 14,97 Milliarden US-Dollar Umsatz bei 2,30 US-Dollar je Aktie. Besonders im Fokus stehen die Performance der Software-Sparte Red Hat und der freie Cashflow, für den IBM seine Jahresprognose bereits auf rund 13,5 Milliarden US-Dollar angehoben hatte.