IBM Aktie: KI zahlt sich aus
IBM erlebt 2025 ein Comeback, das viele dem traditionsreichen Tech-Konzern so nicht mehr zugetraut hätten. Treiber ist nicht eine riskante KI-Großwette, sondern ein sehr bodenständiger Ansatz: konkrete Anwendungen für Unternehmenskunden, die sich in höheren Gewinnen und mehr Cashflow niederschlagen. Im Hintergrund wächst zudem ein weiterer Zukunftsbaustein heran – die Quantum-Sparte.
Klare KI-Strategie statt Infrastruktur-Wettrennen
Während viele Tech-Konzerne Milliarden in eigene KI-Rechenzentren und Spitzenmodelle stecken, setzt IBM an anderer Stelle an. Der Konzern konzentriert sich darauf, Unternehmen messbare Produktivitätsgewinne zu liefern – mit einer Kombination aus Hybrid-Cloud, Software und Beratungsleistungen.
Konkret hat IBM ein KI-Geschäft („AI book of business“) von inzwischen über 9,5 Milliarden US-Dollar aufgebaut. Dieses Volumen stammt aus wiederkehrenden Softwareerlösen und Beratungsprojekten, bei denen der Nutzen für den Kunden relativ klar bezifferbar ist. CEO Arvind Krishna stellt offen infrage, ob die gewaltigen Infrastrukturinvestitionen der Branche insgesamt jemals voll eingespielt werden – und positioniert IBM bewusst als Anbieter von pragmatischen Lösungen.
Die jüngsten Quartalszahlen untermauern, dass dieser Ansatz greift:
- Q3 2025 Gewinn je Aktie: 2,65 US-Dollar (über den Schätzungen von 2,45 US-Dollar)
- Q3-Umsatz: 16,33 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 9,1 % zum Vorjahr
- Prognose für den freien Cashflow 2025: Anhebung auf rund 14 Milliarden US-Dollar
- Erwartetes Umsatzwachstum 2025 (konstante Währung): über 5 %
Damit zeigt IBM nicht nur Wachstum, sondern auch operative Hebel, die sich direkt im Cashflow niederschlagen.
Beratung und Software als Wachstumsmotor
Besonders die Beratungs-Sparte spielt für die KI-Strategie eine zentrale Rolle. Studien zufolge scheitern rund 95 % aller KI-Pilotprojekte, wenn Unternehmen versuchen, Lösungen komplett selbst zu entwickeln. Genau hier setzt IBM an: Der Konzern hilft Kunden, KI-Projekte so aufzusetzen, dass sie im Tagesgeschäft tatsächlich funktionieren – und nicht nach der Testphase versanden.
Das sorgt für eine stabile Nachfrage nach Beratungsleistungen rund um:
- Integration von KI in bestehende Geschäftsprozesse
- Aufbau hybrider Cloud-Architekturen
- Automatisierung und Produktivitätssteigerung in Fachabteilungen
Parallel profitiert die Software-Sparte vom Ausbau der Hybrid-Cloud- und KI-Plattform. Unternehmen können ihre bestehenden IT-Landschaften weiter nutzen und gleichzeitig datengetriebene Anwendungen ausrollen. Akquisitionen spielen dabei weiterhin eine Rolle: Die angekündigte Übernahme von Confluent zielt darauf ab, eine „Smart Data Platform“ für generative KI in Unternehmen zu formen – also eine Datenbasis, auf der KI-Anwendungen sinnvoll aufsetzen können.
Analysten erhöhen Kursziele
Der stabile operative Fortschritt bleibt am Markt nicht unbemerkt. Mehrere Investmentbanken haben ihre Kursziele nach den Q3-Zahlen angehoben:
- Stifel: Zielkurs auf 325 US-Dollar erhöht, Einstufung „Buy“
- Bank of America: Zielkurs auf 315 US-Dollar nach oben gesetzt
Im Konsens liegt die Einstufung bei „Moderate Buy“, mit einem durchschnittlichen Kursziel von 293,38 US-Dollar. Bewertungsseitig wird IBM derzeit mit etwa dem 36-Fachen der vergangenen Gewinne gehandelt, auf Basis des erwarteten freien Cashflows liegt das Multiple bei gut über 20. Rund 59 % der ausstehenden Aktien befinden sich in den Händen institutioneller Investoren.
Der Kurs hat diese Neubewertung bereits teilweise reflektiert: Mit aktuell 303,99 US-Dollar notiert die Aktie nur knapp unter ihrem jüngsten 52‑Wochen-Hoch, nachdem sie in den vergangenen 30 Tagen um gut 15 % zugelegt hat.
Quantum Computing als Langfrist-Option
Neben der laufenden KI-Story baut IBM an einem weiteren möglichen Wachstumstreiber: Quantum Computing. Die langfristige Roadmap sieht vor, schrittweise von rein experimentellen Systemen zu praktischen Unternehmensanwendungen zu kommen. Auf dem „Quantum Day“ im Oktober hat der Konzern erneut unterstrichen, dass er diese Entwicklung strategisch durchziehen will.
Analysten sehen hier einen potenziellen Vorteil für etablierte Konzerne wie IBM gegenüber reinen Quantum-Start-ups: Größere Forschungsteams, breitere Finanzierung und die Möglichkeit, neue Technologien in bestehende Kundenbeziehungen einzubetten. Kurzfristig trägt Quantum noch nicht wesentlich zu den Zahlen bei, erhöht aber die technologische Relevanz des Konzerns für die kommenden Jahre.
Dividende sorgt für Stabilität
Neben Wachstum und Technologie-Fantasie bietet IBM weiterhin einen Ertragsbaustein. Die Dividendenrendite liegt bei rund 2,2 %, mit vierteljährlichen Ausschüttungen von 1,68 US-Dollar je Aktie. Bemerkenswert ist die Kontinuität: IBM zahlt seit 1916 ohne Unterbrechung Quartalsdividenden.
Für die nächsten Monate bleibt entscheidend, ob IBM den eingeschlagenen Kurs bestätigt: weiteres Wachstum im KI-Geschäft, eine erfolgreiche Integration von Zukäufen wie Confluent und Fortschritte bei der Umsetzung der Quantum-Roadmap. Gelingt das, hätte der Konzern eine vergleichsweise seltene Kombination aus solider Dividende, sichtbarem KI-Momentum und zusätzlicher Technologie-Option im Rücken.
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