IBM fährt derzeit einen bemerkenswerten Zickzack-Kurs. Während der Tech-Riese einerseits 11 Milliarden Dollar für eine Großübernahme auf den Tisch legt, tritt CEO Arvind Krishna an anderer Stelle demonstrativ auf die Bremse. Seine deutliche Skepsis gegenüber der aktuellen Euphorie um KI-Infrastruktur wirft ein neues Licht auf die langfristige Strategie des Konzerns: Software-Intelligenz statt Hardware-Materialschlacht.

Die 8-Billionen-Rechnung des CEO

Während Wettbewerber Rekordsummen in den Ausbau von Rechenzentren pumpen, präsentiert Arvind Krishna eine ernüchternde Kalkulation. Für den Aufbau einer umfassenden Infrastruktur für künstliche allgemeine Intelligenz (AGI) veranschlagt er Kosten von rund 8 Billionen Dollar.

Krishna stellt dabei den wirtschaftlichen Nutzen infrage. Allein um die Zinszahlungen für eine solche Investitionssumme zu bedienen, wären Gewinne von 800 Milliarden Dollar nötig. Diese Rechnung verdeutlicht die strategische Abgrenzung von IBM: Das Unternehmen will sich nicht am kapitalintensiven Wettlauf um Hardware beteiligen, sondern positioniert sich als Anbieter effizienzsteigernder Softwarelösungen für Unternehmen.

Strategische Übernahme von Confluent

Trotz der mahnenden Worte zu Infrastrukturkosten investiert IBM massiv in das eigene Portfolio. Die angekündigte Übernahme des Daten-Streaming-Spezialisten Confluent lässt sich der Konzern 11 Milliarden Dollar kosten. Aktionäre von Confluent erhalten 31 Dollar je Anteilsschein, was einem Aufschlag von knapp 30 Prozent entspricht.

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Marktbeobachter sehen in dem Zukauf eine klare Logik: Die auf Apache Kafka basierende Technologie soll IBMs Hybrid-Cloud- und KI-Sparte stärken. Allerdings ist der Preis ambitioniert. Die Bewertung entspricht etwa dem 30-fachen des für 2025 prognostizierten Umsatzes von Confluent. Analysten der Bank of America rechnen damit, dass der Deal ab dem Zeitraum 2026/27 rund 600 Millionen Dollar zum IBM-Umsatz beitragen wird.

Sparkurs und Aktienkurs im Blick

Um die strategische Neuausrichtung zu finanzieren, bleibt Kostendisziplin ein zentrales Thema. IBM setzt den Rotstift an und plant Stellenstreichungen in London, Japan und Indien. Ziel ist es, bis 2027 operative Einsparungen in Höhe von 500 Millionen Dollar zu realisieren.

An der Börse wird dieser Umbau genau verfolgt. Die Aktie notiert nach einem leichten Rückgang am Freitag bei 261,75 Euro. Trotz der jüngsten Konsolidierung liegt das Papier seit Jahresanfang (YTD) mit über 22 Prozent im Plus, was das grundsätzliche Vertrauen der Anleger in den Kurs des Managements widerspiegelt.

Der Erfolg dieser Strategie wird sich mittelfristig zeigen müssen. Die Integration von Confluent soll bis Mitte 2026 abgeschlossen sein. IBM wettet darauf, dass hohe Software-Margen langfristig wertvoller sind als der Besitz teurer Rechenzentren-Infrastruktur.

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