Der Telemedizin-Anbieter Hims & Hers erlebt gerade seinen schwersten Tag an der Börse. Was im April noch als Durchbruch gefeiert wurde, ist binnen weniger Monate zum Albtraum geworden: Pharma-Riese Novo Nordisk hat die erst kürzlich geschlossene Partnerschaft abrupt beendet – und wirft dem Unternehmen schwere Vorwürfe vor. Was steckt hinter dem Zerwürfnis, das die Aktie auf Talfahrt schickt?

Wegovy-Deal platzt spektakulär

Ende April sah noch alles rosig aus. Hims & Hers hatte eine Kooperation mit Novo Nordisk verkündet, um über die eigene Plattform den Zugang zu Wegovy, dem begehrten Abnehm-Medikament des dänischen Konzerns, zu verbessern. Doch die Freude währte nicht lange.

Novo Nordisk zog überraschend die Reißleine und beendete die Zusammenarbeit mit vernichtender Kritik. Der Pharma-Gigant wirft Hims & Hers vor, sich an "illegaler Massenherstellung von Arzneimitteln und irreführender Vermarktung" beteiligt zu haben. Konkret soll das Unternehmen gegen rechtliche Standards verstoßen haben, die den großflächigen Verkauf zusammengemischter Medikamente unter dem Deckmantel der "Personalisierung" verbieten.

Kanzleien wittern Betrug

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Die Vorwürfe haben nicht nur den Aktienkurs ins Trudeln gebracht – sie locken auch Anwälte auf den Plan. Gleich mehrere renommierte Kanzleien wie The Schall Law Firm und Hagens Berman haben Untersuchungen gegen Hims & Hers eingeleitet. Im Fokus steht die Frage, ob das Unternehmen Investoren bewusst getäuscht oder wichtige Informationen verschwiegen hat.

Geteilte Meinungen trotz Crash

Der Markt reagierte schonungslos: Die Aktie verlor an einem einzigen Tag über 30 Prozent. Trotz des dramatischen Einbruchs sehen manche Anleger eine Kaufgelegenheit – das Papier zählt nach dem Absturz zu den meistgekauften Werten auf verschiedenen Trading-Plattformen.

Die Analystenmeinungen bleiben gespalten. Während einige weiter optimistisch auf das Wachstumspotenzial blicken und darauf setzen, dass die 2025er-Prognose auch ohne Novo Nordisk erreichbar bleibt, herrscht an der Wall Street Zurückhaltung. Das durchschnittliche Rating liegt bei "Halten" – ein Zeichen dafür, dass die Unsicherheit groß ist.

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