Der Telemedizin-Anbieter Hims & Hers steckt in einem Dilemma: Während das Unternehmen mit einem Umsatzplus von 73 Prozent im zweiten Quartal eigentlich Grund zum Feiern hätte, bricht die Aktie regelrecht ein. Der Grund? Eine explosive Mischung aus verfehlten Analystenschätzungen und einem brisanten Rechtsstreit, der das lukrative Abnehm-Geschäft bedroht. Kann sich das Wachstumsunternehmen aus dieser misslichen Lage befreien?

Zahlen gut, aber nicht gut genug

Die Quartalszahlen von Hims & Hers zeigen die typischen Merkmale eines schnell wachsenden Unternehmens: Der Umsatz schoss um 73 Prozent auf 544,8 Millionen Dollar nach oben, die Kundenbasis wuchs um 31 Prozent auf über 2,4 Millionen Nutzer. Sogar unter dem Strich blieb mit 42,5 Millionen Dollar ein solider Gewinn hängen.

Das Problem: Die Umsätze verfehlten die Erwartungen der Analysten knapp. Für die Märkte war das Grund genug, dem Titel eine kräftige Abreibung zu verpassen. Die Botschaft war klar – in Zeiten hoher Bewertungen zählt jeder Dollar.

Novo Nordisk dreht den Geldhahn zu

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Deutlich schwerwiegender als die Umsatzverfehlungen dürfte jedoch ein anderes Problem sein: Hims & Hers steht wegen angeblich irreführender Bewerbung und dem Verkauf nicht zugelassener Versionen von Abnehm-Medikamenten unter Beschuss einer Sammelklage.

Die Folgen ließen nicht lange auf sich warten. Im Juni beendete Pharma-Riese Novo Nordisk die Partnerschaft mit dem Telemedizin-Anbieter. Für Hims & Hers ist das ein herber Rückschlag, denn das Abnehm-Geschäft zählte zu den wichtigsten Wachstumstreibern. Die Investoren fürchten nun sowohl finanzielle als auch Reputationsschäden.

Management hält an Prognose fest

Trotz des Sturms an den Märkten bekräftigte das Management seine Jahresprognose und peilt weiterhin einen Umsatz zwischen 2,3 und 2,4 Milliarden Dollar für 2025 an. Die Anleger zeigte das jedoch kalt – die Sorgen um die Rechtsrisiken und die verpassten Erwartungen wiegen offenbar schwerer als die soliden Wachstumszahlen.

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