Die Hensoldt-Aktie steckt in einer Zwickmühle: Während die Auftragsbücher des Rüstungselektronik-Spezialisten so prall gefüllt sind wie nie zuvor, zeigen sich Anleger zunehmend skeptisch. Können die beeindruckenden Halbjahreszahlen den jüngsten Kursrutsch stoppen – oder droht eine tiefere Korrektur?

Solide Zahlen, aber Marge unter Druck

Die aktuellen Unternehmenskennzahlen liefern ein zwiespältiges Bild:

  • Rekord-Auftragsbestand: Über 7 Milliarden Euro – ein Allzeithoch
  • Auftragseingang: 1,4 Milliarden Euro im ersten Halbjahr
  • Umsatzwachstum: +944 Millionen Euro

Doch der Teufel steckt im Detail: Die bereinigte EBITDA-Marge rutschte auf 11,3% ab. Verantwortlich dafür sind vorübergehende Produktivitätseinbußen im Sensoren-Geschäft. "Die Zahlen sind solide, aber nicht spektakulär", kommentiert Warburg Research und belässt die Einstufung bei "Hold".

Charttechnisch auf Messers Schneide

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Die technische Analyse zeigt, warum Anleger derzeit die Luft brennt:

  • Der Kurs pendelt um den 50-Tage-Durchschnitt (96,36 €)
  • Wichtige Unterstützung bei 89,35 € – ein Bruch könnte weitere Verluste auslösen
  • Widerstand bei 96 Euro erwies sich bisher als hartnäckig

Nach einem zwischenzeitlichen Erholungsversuch gab die Aktie zuletzt 3,73% nach und schloss bei 91,75 Euro. Damit liegt sie zwar noch 51,56% über dem 200-Tage-Durchschnitt, aber 14,65% unter dem Juni-Hoch von 107,50 Euro.

Politische Lage als wildcard

Langfristig bleibt Hensoldt ein interessanter Spieler im Verteidigungssektor. Die globale Sicherheitslage und steigende Militärausgaben könnten weiter Rückenwind bringen. Doch kurzfristig fehlt es an neuen Impulsen – die Aktie sucht nach einem klaren Signal, in welche Richtung der nächste größere Move gehen wird.

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