Hensoldt zählte im Jahr 2025 lange zu den absoluten Überfliegern am deutschen Aktienmarkt, doch kurz vor Jahresende gerät die Erfolgsgeschichte ins Stocken. Während Berichte über diplomatische Annäherungen im Ukraine-Konflikt geopolitisch für Hoffnung sorgen, lösen sie im Rüstungssektor spürbare Gewinnmitnahmen aus. Anleger stellen sich nun die Frage: Handelt es sich bei dem aktuellen Kursniveau um eine überfällige Korrektur oder läutet die veränderte Nachrichtenlage eine dauerhafte Neubewertung ein?

Die Fakten im Überblick

  • Aktueller Kurs: 72,80 € (Dienstagmittag)
  • Performance YTD: +115,64 %
  • Abstand zum 52-Wochen-Hoch: -36,75 %
  • Analysten-Ziel: ca. 93 € (Konsens)
  • Technische Lage: Unterhalb der 200-Tage-Linie

Geopolitik belastet den Sektor

Verantwortlich für die aktuelle Zurückhaltung sind vor allem externe Faktoren. Der gesamte Verteidigungssektor reagiert sensibel auf die jüngsten Meldungen über mögliche diplomatische Lösungen im Ukraine-Krieg. Investoren preisen das Risiko einer nachlassenden Sonderkonjunktur für Rüstungsgüter neu ein, was Branchengrößen wie Rheinmetall, Renk und eben auch Hensoldt belastet.

Diese Neubewertung der "geopolitischen Risikoprämie" trifft auf eine Aktie, die fundamental ambitioniert bewertet war. Analysten verwiesen zuletzt häufiger auf das gestiegene Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV), das wenig Spielraum für Enttäuschungen ließ.

Chartbild deutlich eingetrübt

Ein Blick auf die Kursdaten verdeutlicht die Schwere des aktuellen Rücksetzers. Vom 52-Wochen-Hoch im Oktober bei gut 115 Euro hat der Titel mittlerweile über 36 Prozent an Wert eingebüßt.

Besonders kritisch ist die Situation bei den gleitenden Durchschnitten: Der Kurs von aktuell 72,80 Euro notiert nicht nur unter dem 50-Tage-Durchschnitt (78,65 Euro), sondern mittlerweile auch deutlich unter dem langfristig wichtigen 200-Tage-Durchschnitt von 85,72 Euro. Solche Brüche gelten in der technischen Analyse oft als Warnsignal für einen Trendwechsel. Aktuell kämpft die Aktie um die Stabilisierung im Bereich von 72 bis 73 Euro. Ein nachhaltiges Unterschreiten dieser Zone könnte weiteren Verkaufsdruck auslösen.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Hensoldt?

Analysten bleiben optimistisch

Trotz der charttechnischen Schlagseite halten die Experten an ihren positiven Einschätzungen fest. Die US-Bank JP Morgan bestätigte kürzlich ihr Kursziel von 90 Euro bei einer neutralen Einstufung. Der allgemeine Marktkonsens liegt mit 93 bis 94 Euro sogar noch höher.

Daraus ergibt sich rechnerisch ein Kurspotenzial von über 20 Prozent. Diese Diskrepanz zwischen Analystenerwartung und Marktstimmung zeigt die aktuelle Unsicherheit: Während die Banken auf die langfristigen Auftragsbücher schauen, dominiert bei den Anlegern momentan die Angst vor einer geopolitischen Entspannung.

Fazit

Für Hensoldt bleibt die Lage in den letzten Handelstagen des Jahres 2025 angespannt. Gelingt den Bullen keine schnelle Rückeroberung der 73-Euro-Marke und perspektivisch der 200-Tage-Linie, droht sich die Konsolidierung bis ins neue Jahr zu ziehen. Erst konkrete neue Großaufträge könnten das Sentiment wieder nachhaltig drehen.

Hensoldt-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Hensoldt-Analyse vom 23. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Hensoldt-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Hensoldt-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 23. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Hensoldt: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...