Hensoldt Aktie: Kampf der Giganten

Während eine große Bank Kaufempfehlungen verteilt, senkt der Rüstungskonzern selbst die Erwartungen. Hensoldt steckt in einem klassischen Dilemma: Glauben wir den Analysten oder dem eigenen Management?

DZ Bank entfacht Kursfeuer

Die DZ Bank hat klare Kante gezeigt und Hensoldt mit einer deutlichen Kaufempfehlung aufgenommen. Das Finanzinstitut begründet seinen Optimismus mit steigenden europäischen Verteidigungsbudgets und einer stabilen Auftragslage. Diese externe Zuversicht sorgte am Freitag für spürbaren Rückenwind.

Doch kann eine einzelne Analystenstimme wirklich gegen die internen Warnsignale des Unternehmens ankommen?

Die Last der gesenkten Prognose

Während die Bank euphorisch wirbt, bremst Hensoldt selbst die Erwartungen. Der Rüstungselektronik-Spezialist korrigierte seine Umsatzprognose für 2025 nach unten - von ursprünglich 2,50-2,60 Milliarden Euro auf nun rund 2,50 Milliarden Euro.

Verantwortlich sind vor allem Verzögerungen bei der Vergabe von Großaufträgen durch öffentliche Auftraggeber. Die Budgets stehen zwar, doch die konkreten Verträge lassen auf sich warten.

Entscheidung am 7. November

Die Quartalszahlen am 7. November werden zur Richtungsentscheidung. Dann zeigt sich, ob die Analysten recht behalten oder das Management mit seiner Vorsicht die bessere Einschätzung hatte.

Die Kennzahlen spiegeln die Zerrissenheit perfekt wider:
- Seit Jahresanfang: +176% - ein Traumlauf
- Vom Allzeithoch: -19% - die Luft ist dünn geworden
- RSI bei 68,2 - Kauflaune, aber keine Überhitzung

Die Aktie kämpft zwischen langfristigem Rüstungsboom und kurzfristigen operativen Hürden. Am 7. November erfahren wir, wer in diesem Kampf der Giganten die Oberhand behält.