Der Finanzdienstleister Grenke zeigt nach einer turbulenten Börsenphase erstmals wieder operatives Feuer. Die jüngsten Halbjahreszahlen überraschen positiv – doch reicht das, um den langfristigen Abwärtstrend zu durchbrechen?

Solide Zahlen als Wendepunkt?

Die aktuellen Daten geben Anlass zur Hoffnung:

  • Leasingneugeschäft Q2: +9,8% auf 867,4 Mio. €
  • Deckungsbeitrag 2: +13,5% auf 148,6 Mio. €
  • DB2-Marge: 17,1% (Vorjahr: unter 17%)

Besonders bemerkenswert: Das Wachstum kommt nicht aus exotischen Nischenmärkten, sondern wird von den Kernregionen Deutschland und Frankreich getragen. "Das gibt dem Wachstum eine ganz andere Qualität", könnte man aus Managementsicht interpretieren.

Die Gretchenfrage: Nachhaltigkeit oder Strohfeuer?

Trotz der erfreulichen Entwicklung bleibt die Aktie weit unter ihren Höchstständen. Mit aktuell 17,86 € liegt sie noch 37% unter dem 52-Wochen-Hoch – ein Indiz dafür, wie tief das Misstrauen der Anleger sitzt.

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Jetzt kommt es auf die Kommunikation an: Beim aktuellen SdK-Anlegerforum muss das Management beweisen, dass es nicht nur Quartalszahlen liefern, sondern eine echte Trendwende einleiten kann. Die gestiegene durchschnittliche Vertragsgröße könnte hier ein wichtiges Argument sein.

Technisches Bild: Erholung mit Hindernissen

Die jüngste Kursrally von über 24% innerhalb eines Monats zeigt, dass zumindest einige Investoren wieder Vertrauen fassen. Doch der Widerstand bei rund 18 € – nahe dem 200-Tage-Durchschnitt – könnte die nächste Hürde werden.

Eines ist klar: Grenke steht an einem Scheideweg. Entweder bestätigen die kommenden Quartale die aktuelle Erholung – oder die Zweifel der Märkte gewinnen wieder die Oberhand. Die nächsten Wochen werden die Richtung vorgeben.

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