Gold: Nächster Stolperstein?

Das Edelmetall erlebt am Freitag einen brutalen Ausverkauf. Gold stürzt um über 3% ab und durchbricht die 4.100-Dollar-Marke. Bei 4.074 Dollar findet der Kurs vorerst Halt – doch die Fed-Falken haben die Märkte eiskalt erwischt.

Fed-Falken zerstören Zinssenkungsfantasie

Die hawkischen Kommentare mehrerer Fed-Vertreter treffen die Märkte mit voller Wucht. Minneapolis Fed-Präsident Neel Kashkari kritisiert die Oktober-Zinssenkung offen, Cleveland Fed-Präsidentin Beth Hammack warnt vor steigender Inflation. Die Konsequenz: Die Wahrscheinlichkeit einer Dezember-Zinssenkung bricht von 64% auf nur noch 50% ein.

Für das zinslose Edelmetall ist das Gift. Bleiben die Zinsen hoch, werden verzinste Anlagen attraktiver – Gold verliert an Reiz.

Datenlücke nach Regierungsshutdown verschärft Lage

Der längste Regierungsshutdown der US-Geschichte hinterlässt ein informatorisches Vakuum:

• Entscheidende Oktober-Wirtschaftsdaten bleiben unveröffentlicht
• CPI- und Arbeitsmarktdaten fehlen komplett
• Fed agiert im Blindflug
• Trader navigieren ohne Kompass durch die Märkte

Diese Unsicherheit verstärkt die Nervosität zusätzlich. Ohne klare Datenlage schlagen die Märkte bei jeder hawkischen Äußerung sofort in den Verkaufsmodus.

Edelmetallsektor im freien Fall

Gold reißt den gesamten Edelmetallsektor mit in die Tiefe. Silber crasht um 2,6% auf 50,95 Dollar, Platin verliert 1,5% auf 1.556 Dollar, Palladium gibt 0,6% auf 1.419 Dollar nach.

"Wenn Margin Calls und Liquidationen auftreten, schließen Trader alles, um Margin freizusetzen", erklärt Marktanalyst Fawad Razaqzada von City Index die Verkaufswelle. Die technische Marktlage bleibt angespannt – weitere Unterstützungsmarken könnten fallen.

Auf Wochensicht rettet Gold ein Plus von 2,3% in die Bilanz. Doch die kurzfristigen Aussichten bleiben düster, solange die Fed hawkish bleibt.