Der Rohstoffriese Glencore kämpft mit einem handfesten Problem: Ein Streik in einer Schlüssel-Mine bringt nicht nur die Produktion ins Wanken, sondern offenbart tiefe Gräben im Unternehmen. Während die Belegschaft auf die Barrikaden geht, fragen sich Anleger: Wird daraus ein Flächenbrand?

Eskalation nach monatelangem Tauziehen

Was als lokaler Arbeitskonflikt begann, entwickelt sich zum strategischen Risiko für Glencore. In der australischen Ulan-Untertagemine legten über 90% der Arbeiter für 24 Stunden die Arbeit nieder – der Höhepunkt einer 16-monatigen Verhandlungspattstellung. Der Kern des Streits:

  • Lohngefälle von 15-18% gegenüber der nur wenige Kilometer entfernten Ulan-West-Mine
  • Identische Tätigkeiten, aber deutlich unterschiedliche Bezahlung
  • Symbolcharakter: Die Gewerkschaft MEU sieht darin ein Gerechtigkeitsproblem

"Das ist mehr als nur ein Gehaltsstreit", kommentiert ein Marktbeobachter. "Hier geht es um Grundsatzfragen der Unternehmenskultur."

Produktionsrisiko trifft auf nervöse Märkte

Während der Streik selbst nur einen Tag dauerte, bleibt die Unsicherheit:

  • Die Ulan-Mine ist ein wichtiger Produktionsstandort im Glencore-Portfolio
  • Jede Unterbrechung trifft die Kohle-Fördermengen direkt
  • Die Signalwirkung für andere Minen des Konzerns ist enorm

Die Aktie zeigte sich zuletzt volatil – trotz generell positiver Rohstoffmarktstimmung. Mit einem RSI von 81,1 gilt das Papier als überkauft, was die Anfälligkeit für Rücksetzer erhöht.

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Management unter Druck

Für Glencore-Chef Gary Nagle wird die Lösung des Konflikts zum Gradmesser seiner Führungsstärke. Die Herausforderungen sind vielfältig:

  • Kostenfrage: Eine Angleichung der Löhne würde die Margen belasten
  • Präzedenzfall: Andere Standorte könnten ähnliche Forderungen stellen
  • Reputationsrisiko: Der Konflikt könnte Investoren verunsichern

"Die nächsten Tage werden entscheidend sein", so ein Branchenkenner. "Entweder gelingt eine schnelle Einigung – oder der Streik könnte sich ausweiten."

Fazit: Warten auf die nächste Bewegung

Während die Aktie mit 3,61 Euro noch über ihren wichtigen Durchschnitten (50-Tage: 3,31 €, 100-Tage: 3,40 €) notiert, bleibt die Stimmung angespannt. Die große Frage: Schafft es Glencore, den Arbeitsfrieden wiederherzustellen – oder wird aus dem lokalen Funken ein Flächenbrand? Die Antwort darauf könnte den Kurs der kommenden Wochen prägen.

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