Der Pharmaverpackungs-Spezialist Gerresheimer schockt die Märkte mit der zweiten Gewinnwarnung in diesem Jahr. Die Aktie stürzt dramatisch ab und markiert neue Tiefstände. Doch was steckt hinter diesem beispiellosen Absturz? Und gibt es noch Hoffnung für das angeschlagene Unternehmen?

Zweite Gewinnwarnung in einem Jahr - Das Vertrauen schwindet

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Organisch sanken die Umsätze im dritten Quartal um 1,2 Prozent, während die bereinigte EBITDA-Marge auf nur noch 18,8 Prozent abstürzte. Für ein Unternehmen, das sich als Profiteur des boomenden Pharmamarkts positioniert hatte, ist das ein herber Schlag.

Besonders bitter: Für die ersten neun Monate kletterten die Umsätze zwar nominal um 14,6 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro - doch organisch, also bereinigt um Akquisitionen und Währungseffekte, sanken sie um 1,8 Prozent. Das bereinigte EBITDA ging organisch sogar um 7,5 Prozent zurück.

Die Konsequenz war unvermeidlich: Gerresheimer korrigierte die Jahresprognose erneut massiv nach unten. Statt des zuvor prognostizierten leichten Wachstums erwartet das Unternehmen nun einen organischen Umsatzrückgang von 2 bis 4 Prozent.

Die Problemzonen: Kosmetik und orale Flüssigkeiten im freien Fall

Zwei Segmente bereiten dem Düsseldorfer Konzern besondere Kopfschmerzen: Kosmetik und orale Flüssigkeiten. Hier zeigt sich keine Besserung - im Gegenteil, die Schwäche zieht sich bereits seit mehreren Quartalen hin und belastet die Profitabilität erheblich.

Die wichtigsten Eckdaten auf einen Blick:
- Organischer Umsatzrückgang Q3: -1,2%
- Bereinigte EBITDA-Marge Q3: 18,8%
- Neue Jahresprognose: -2% bis -4% organisches Wachstum
- Erwartete EBITDA-Marge 2025: 18,5% bis 19%

Was macht die Situation besonders prekär? Diese Segmente galten lange als Wachstumstreiber. Ihr anhaltender Einbruch stellt die strategische Ausrichtung des Unternehmens grundsätzlich in Frage.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Gerresheimer?

Management im Umbruch - Capital Markets Day verschoben

Seit September hat Gerresheimer einen neuen CFO: Wolf Lehmann folgte auf Dr. Bernd Metzner, der nach sechs Jahren das Unternehmen verließ. Der Wechsel kommt zur Unzeit - in einer Phase, in der das Unternehmen dringend Stabilität und klare Kommunikation braucht.

Symptomatisch für die Unsicherheit: Der für Mitte Oktober geplante Capital Markets Day wurde verschoben. Das neue Management braucht offenbar mehr Zeit, um eine kohärente Strategie zu entwickeln. Für nervöse Anleger ist das kein beruhigendes Signal.

Immerhin konnte das Unternehmen im dritten Quartal einen positiven freien Cashflow von 21 Millionen Euro generieren - das verschafft zumindest finanzielle Flexibilität für die anstehende Transformation.

Viertes Quartal: Letzte Hoffnung oder falscher Optimismus?

Gerresheimer zeigt sich optimistisch für das Schlussquartal und erwartet eine stärkere Performance als im dritten Quartal. Die Hoffnung ruht vor allem auf geplanten Produktionshochlaufphasen für Drug-Delivery-Systeme.

Doch nach zwei Gewinnwarnungen in einem Jahr stellt sich die Frage: Ist dieser Optimismus gerechtfertigt oder nur Wunschdenken eines unter Druck stehenden Managements?

Die Aktie hat jedenfalls brutal auf die jüngsten Hiobsbotschaften reagiert. Bei aktuell 29,36 Euro notiert sie mehr als 65 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch von 85,80 Euro - und markiert gleichzeitig ein neues Jahrestief. Ein dramatischer Fall für einen einstigen Börsenstar.

Anzeige

Gerresheimer-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Gerresheimer-Analyse vom 10. Oktober liefert die Antwort:

Die neusten Gerresheimer-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Gerresheimer-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 10. Oktober erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Gerresheimer: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...