Vierte Gewinnwarnung in kurzer Zeit, Aktienkurs am Tiefpunkt seit über zehn Jahren, eine "schreckliche" Prognosekorrektur nach Börsenschluss – der Verpackungshersteller Gerresheimer schlittert immer tiefer in die Krise. Was als schwaches drittes Quartal begann, entwickelt sich zur Existenzfrage für das Management. Kann ein angekündigtes Transformationsprogramm noch die Wende bringen?

Schock nach Börsenschluss: Das steckt hinter dem Absturz

Die jüngste Hiobsbotschaft traf die Anleger gestern nach Handelsschluss mit voller Wucht. Gerresheimer korrigierte die Jahresprognose 2025 drastisch nach unten – und zwar in allen wichtigen Kennzahlen:

  • Umsatzprognose: Statt Stagnation bis +2% Wachstum erwartet das Unternehmen nun einen organischen Rückgang von 2-4%
  • EBITDA-Marge: Anstelle der anvisierten 20% werden nur noch 18,5-19,0% erwartet
  • Drittes Quartal: Organischer Umsatzrückgang von 1,2% bei einer EBITDA-Marge von nur 18,8%

Verantwortlich für diese Katastrophe sind eine verlangsamte Marktdynamik und schwächelnde Geschäfte in den Bereichen Kosmetik sowie oral einzunehmende flüssige Medikamente. Ein Händler brachte die Stimmung auf den Punkt: Er bezeichnete die Zahlen als "schreckliche" Gewinnwarnung.

Vierte Warnung in Serie: Das Vertrauen ist weg

Diese Prognosesenkung ist bereits die vierte Gewinnwarnung in den vergangenen Quartalen – ein verheerendes Signal an die Märkte. Das Vertrauen der Investoren scheint endgültig zerstört: Die Aktie hat über das Jahr gesehen mehr als 60 Prozent an Wert verloren und erreichte den tiefsten Stand seit über einem Jahrzehnt.

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Erschwerend kommt hinzu, dass die BaFin bereits eine Prüfung des Geschäftsberichts 2024 eingeleitet hat. Diese zusätzliche Belastung verstärkt die Zweifel an der Unternehmensführung.

Transformationsprogramm: Letzte Rettung oder leere Versprechungen?

Als Reaktion auf die Krise kündigte Gerresheimer ein umfassendes "Transformationsprogramm zur Performance-Steigerung und Kostensenkung" an. Die Restrukturierung soll zu Beginn des neuen Geschäftsjahres starten und einen Schwerpunkt für die nächsten zwei Jahre bilden.

Konkrete Details bleiben jedoch vage: Das Programm umfasst eine neue Unternehmensstruktur und "selektive Investitionsplanung". Finanzvorstand Wolf Lehmann, der erst seit September im Amt ist, muss nun beweisen, dass er das Ruder noch herumreißen kann.

Die mittelfristigen Ziele des Unternehmens – 6-9% organisches Umsatzwachstum und 23-25% EBITDA-Marge – wirken angesichts der aktuellen Lage wie Wunschdenken. Ob das angekündigte Transformationsprogramm mehr als nur ein Hoffnungsschimmer ist, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen.

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