Die Vertrauenskrise bei Gerresheimer erreicht einen neuen Tiefpunkt. Nach der dritten Gewinnwarnung innerhalb eines Jahres stürzt die Aktie des Verpackungsspezialisten auf ein neues Jahrzehnttief. Doch was treibt den einstigen Dax-Kandidaten in diese Abwärtsspirale – und gibt es noch Hoffnung für Anleger?

Prognose-Desaster schockt Märkte

Das Management musste die Jahresprognose erneut massiv nach unten korrigieren. Statt der erhofften Stabilität erwartet Gerresheimer nun einen Umsatzrückgang von 2-4 Prozent. Noch dramatischer: Die EBITDA-Marge sackt auf nur noch 18,5-19,0 Prozent ab – weit entfernt von den einst avisierten 20 Prozent.

Die Gründe für diesen Einbruch liegen in den schwachen Kernmärkten:
- Anhaltende Nachfrageschwäche im Kosmetiksegment
- Rückgang bei Verpackungen für flüssige Medikamente
- Organischer Umsatz bereits im dritten Quartal im Minus

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BaFin-Untersuchung verschärft die Krise

Doch die operativen Probleme sind nur die eine Seite der Medaille. Eine laufende Prüfung des Geschäftsberichts 2024 durch die BaFin sorgt für zusätzliche Verunsicherung. Mögliche Bilanzierungs-Unstimmigkeiten lassen Investoren zweifeln – an der Transparenz und der Glaubwürdigkeit des Managements.

Die Marktreaktion fiel entsprechend heftig aus: Die Aktie verlor heute bis zu 15 Prozent und erreichte mit 31,84 Euro ein neues 52-Wochen-Tief. Seit dem Allzeithoch vor einem Jahr hat sich der Wert um über 60 Prozent reduziert.

Notfallplan als letzte Rettung?

Kann das neu geschaffene "Transformation Office" die Wende noch schaffen? Das globale Produktionsnetzwerk soll optimiert, Kosten gesenkt und die Performance gesteigert werden. Doch die Skepsis ist groß – zu oft hat das Management in der Vergangenheit Enttäuschungen geliefert.

Die entscheidende Frage bleibt: Reicht der Notfallplan aus, um den drohenden MDAX-Abstieg noch zu verhindern? Bei einer Volatilität von 69 Prozent und einem RSI von 37,2 zeigt der Chart jedenfalls weiterhin klare Schwäche-Signale. Für Anleger wird es immer schwieriger, einen Boden zu erkennen.

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