Nach vier Gewinnwarnungen in 14 Monaten und einem Kurssturz von über 60 Prozent ist Schluss: Dietmar Siemssen wirft das Handtuch. Der Gerresheimer-Chef verlässt das MDAX-Unternehmen nach sieben turbulenten Jahren an der Spitze. Ein Veteran kehrt als Retter zurück – aber kann er das Ruder noch herumreißen?

Kompletter Vorstandsumbau: Panik oder Plan?

Gerresheimer krempelt seine Führungsetage komplett um. Binnen weniger Monate tauscht der Medizintechnik-Konzern praktisch den gesamten Vorstand aus:

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  • Wolf Lehmann ersetzte bereits im September CFO Dr. Bernd Metzner
  • Achim Schalk folgt im November auf Dr. Lukas Burkhard
  • Uwe Röhrhoff übernimmt ab sofort als Interims-CEO von Dietmar Siemssen

Röhrhoff ist dabei kein Fremder: Der 65-Jährige führte Gerresheimer bereits von 2010 bis 2017 und kennt das Unternehmen seit 1991. Nach seinem Rückzug blieb er als Berater aktiv – jetzt kehrt er in der Stunde der Not zurück.

Serie schwarzer Zahlen zerstört Vertrauen

Was trieb Siemssen in die Resignation? Eine beispiellose Serie von Enttäuschungen seit September 2024. Viermal musste der Konzern seine Prognosen kappen – zuletzt schrumpfte die Umsatzerwartung für 2025 von plus 2 Prozent auf minus 4 Prozent.

Noch dramatischer: Die ehrgeizigen mittelfristigen Ziele sind Geschichte. Statt 6 bis 9 Prozent organischem Wachstum rechnen Barclays-Analysten nur noch mit 4 Prozent. Die anvisierte Gewinnmarge von 25 Prozent? Auf 19 Prozent zusammengeschrumpft.

BaFin-Untersuchung: Der finale Sargnagel?

Als wäre das operative Desaster nicht genug, ermittelt auch noch die deutsche Finanzaufsicht BaFin gegen Gerresheimer. Verdacht: Verstöße gegen Bilanzierungsregeln. Diese explosive Mischung aus Geschäftsproblemen und regulatorischen Risiken ließ die Aktie abstürzen.

Das Papier steht bei nur noch 27,76 Euro – ein Minus von über 60 Prozent seit Jahresanfang. Selbst zum jüngsten Tiefpunkt fehlen nur wenige Cent. Der RSI von 17,7 signalisiert eine extreme Überverkauftheit.

Transformation oder Totalschaden?

Aufsichtsratschef Dr. Axel Herberg lobt Siemssens Verdienste: Der scheidende CEO habe Gerresheimer "von einem Volumenlieferanten zu einem Anbieter hochwertiger Systeme für die Pharma-Industrie" transformiert. Mit 13.600 Mitarbeitern und 2,4 Milliarden Euro Umsatz steht das Unternehmen grundsätzlich solide da.

Doch kann Röhrhoff das Vertrauen zurückgewinnen? Der Interims-Chef soll "so lange wie nötig" bleiben, während parallel die Suche nach einem dauerhaften Nachfolger läuft. Seine Erfahrung aus der ersten Amtszeit könnte entscheidend werden – damals führte er Gerresheimer erfolgreich durch schwierige Zeiten.

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