Gerresheimer Aktie: Schwere Vorwürfe!
Der Spezialverpackungshersteller steht inmitten eines Sturms aus behördlichen Ermittlungen und operativen Sorgen nun vor einer weiteren Belastungsprobe. Der Leerverkäufer Morpheus Research wirft dem Unternehmen Bilanzkosmetik und strategische Fehlentscheidungen vor. Anleger stellen sich die Frage: Wie viel Substanz steckt hinter den Anschuldigungen in dieser ohnehin fragilen Lage?
- Attacke: Short-Seller Morpheus Research kritisiert Bilanzierungspraktiken.
- Altlasten: Die Bormioli-Übernahme sorgt für hohe Verschuldung.
- Umfeld: BaFin-Untersuchung und MDAX-Abstieg belasten zusätzlich.
- Kurs: Aktie notiert mit 25,98 Euro nahe dem 52-Wochen-Tief.
Morpheus Research übt massive Kritik
Der am 9. Dezember veröffentlichte Bericht von Morpheus Research zielt auf das finanzielle Fundament des Unternehmens ab. Die Leerverkäufer werfen Gerresheimer "aggressive Bilanzierungsmethoden" vor. Im Kern geht es um die Qualität der ausgewiesenen Cash-Flows. Diese seien durch hohe Kundenanzahlungen künstlich geschönt worden, um das Wachstum gesünder erscheinen zu lassen, als es operativ tatsächlich sei.
Solche Vorwürfe treffen bei Investoren einen empfindlichen Nerv, da sie direkt die Glaubwürdigkeit der Finanzberichterstattung infrage stellen. Die Unsicherheit spiegelt sich im Chart wider: Mit einem Kursverlust von rund 63 Prozent seit Jahresanfang haben Anleger das Vertrauen weitgehend entzogen.
Teure Übernahme als Bumerang?
Neben der Bilanzierung steht die strategische Ausrichtung im Kreuzfeuer. Die im Dezember 2024 für rund 800 Millionen Euro vollzogene Übernahme von Bormioli Pharma wird im Short-Report als schwerwiegende Fehlkalkulation dargestellt.
Laut Morpheus Research trieb dieser Zukauf die Nettoverschuldung auf das 4,15-fache des bereinigten EBITDA – ein Wert, der die finanzielle Flexibilität des Konzerns massiv einschränkt. Zudem werden Zweifel an der damaligen Due-Diligence-Prüfung laut. Die hohe Schuldenlast wirkt in einem Umfeld steigender Zinsen und operativer Unsicherheit wie ein Bremsklotz für jede Erholung.
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BaFin und Index-Abstieg verschärfen die Lage
Die Short-Attacke trifft auf einen bereits geschwächten Patienten. Seit September 2025 untersucht die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sogenannte "Bill-and-Hold"-Vereinbarungen. Hierbei steht der Verdacht im Raum, dass Umsätze in zweistelliger Millionenhöhe im Geschäftsjahr 2024 möglicherweise verfrüht verbucht wurden.
Gleichzeitig droht von technischer Seite weiterer Verkaufsdruck. Zum 22. Dezember 2025 steigt Gerresheimer vom MDAX in den SDAX ab. Indexorientierte Fonds müssen ihre Positionen zwangsweise anpassen, was die Liquidität der Aktie kurzfristig weiter strapazieren dürfte. Auch operative Risiken, wie die Unsicherheit über einen wichtigen Großauftrag mit Novo Nordisk, schweben weiterhin über dem Titel.
Analysten bleiben vorsichtig
Trotz der massiven Kursverluste und eines RSI von extrem überverkauften 17,7 sehen Marktbeobachter noch keinen klaren Boden. Die Schweizer Großbank UBS beliess ihre Einstufung nach den Vorwürfen auf "Neutral" mit einem Kursziel von 29 Euro. Der Analyst verwies auf die historisch teils kritikwürdige Informationspolitik des Unternehmens. Auch das Bankhaus Berenberg bestätigte lediglich ein "Hold"-Rating bei 30 Euro.
Für eine nachhaltige Stabilisierung muss das Management die Vorwürfe von Morpheus Research sowie die BaFin-Untersuchung lückenlos aufklären. Solange diese Unsicherheitsfaktoren bestehen und der Index-Abstieg nicht vollzogen ist, dürfte die Volatilität hoch bleiben.
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