Der Pharmaverpackungs-Spezialist Gerresheimer steht vor einem entscheidenden Wendepunkt. Nach monatelangen Turbulenzen um Prognosekorrekturen und gescheiterte Übernahmegespräche legt das Unternehmen heute die Q3-Zahlen vor – zeitgleich mit dem Start des neuen CFO Wolf Lehmann. Doch das ist nur der Auftakt: In wenigen Tagen könnte der Kapitalmarkttag alles ändern.

Neuer CFO, neue Hoffnung?

Wolf Lehmann hat eine schwere Erbschaft angetreten. Seit dem 1. September führt er als neuer Finanzvorstand die Geschicke des angeschlagenen Konzerns. Die heute vorgelegten Q3-Zahlen sind sein erster Leistungsnachweis – und ein wichtiger Gradmesser dafür, ob Gerresheimer nach den Prognoseabsenkungen wieder auf Kurs kommt.

Besonders kritisch betrachten Analysten die Entwicklung in zwei Schlüsselbereichen:

  • Pharma- und Biotech-Lösungen: Hier liegt das Wachstumspotenzial des Konzerns
  • Kosmetikgeschäft: Zuletzt als "herausfordernd" eingestuft
  • Formglasgeschäft: Steht nach der Bormioli-Übernahme komplett auf dem Prüfstand

Spatenstich als Hoffnungszeichen

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Trotz der Unsicherheiten setzt Gerresheimer auf die Zukunft. Erst diese Woche erfolgte der Spatenstich für eine 4.000 m² große Produktionshalle in Wertheim. Ab Mitte 2027 sollen dort hochwertige "ready-to-fill" Injektionsfläschchen produziert werden – ein klares Signal für den Fokus auf margenstarke Pharmaprodukle.

Der 15. Oktober entscheidet alles

Die heutigen Zahlen sind nur das Vorspiel. Am 15. Oktober präsentiert das Management auf dem Kapitalmarkttag die Ergebnisse seiner strategischen Überprüfung. Dann wird sich zeigen, welche Zukunft das kritische Formglasgeschäft hat und ob Gerresheimer die operative Effizienz steigern kann.

Nach dem gescheiterten Verkauf an Finanzinvestoren und dem CFO-Wechsel steht das Unternehmen unter enormem Druck, eine überzeugende Eigenständigkeits-Strategie zu präsentieren. Die Aktie, die seit Monaten schwächelt, wartet auf klare Antworten.

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