Gerresheimer Aktie: MDAX-Rauswurf beschlossen
Die Short-Attacke von Morpheus Research hat Gerresheimer empfindlich getroffen. Doch während die Diskussion über Bilanzierungspraktiken und die Bormioli-Übernahme noch läuft, steht bereits das nächste Belastungsszenario fest: Der Abstieg aus dem MDAX ist besiegelt – und damit drohen Zwangsverkäufe durch passive Fonds.
Die Faktenlage:
- Index-Wechsel zum 22. Dezember 2025 in den SDAX
- Jahresverlust von 65 Prozent seit Januar
- Aktuelle Marktkapitalisierung bei rund 860 Millionen Euro
- Kurs nahe 52-Wochen-Tief von 23,50 Euro
Leerverkäufer erhöhen den Druck
Morpheus Research hatte mit seinem Report schwere Geschütze aufgefahren. Die zentralen Vorwürfe: aggressive Bilanzierungsmethoden, ein überteuert bezahlter Bormioli-Zukauf für 800 Millionen Euro und eine fragwürdige Cash-Flow-Qualität durch gestiegene Kundenanzahlungen. Diese Kritik traf auf einen ohnehin angeschlagenen Titel und beschleunigte die Talfahrt.
Doch die Leerverkäufer-Szene bleibt aktiv. Neben Morpheus halten mehrere Hedgefonds signifikante Short-Positionen, darunter Citadel Advisors mit zuletzt gemeldeten 0,90 Prozent. Das hohe Short-Interest signalisiert: Viele Profi-Investoren rechnen nicht mit einer schnellen Erholung.
Der technische Überhang belastet
Der MDAX-Abstieg erzeugt nun zusätzlichen Verkaufsdruck. ETFs und passive Fonds, die den Index abbilden, müssen ihre Gerresheimer-Positionen in den kommenden Tagen auflösen. Thyssenkrupp Marine Systems übernimmt den freiwerdenden Platz.
Der Wechsel in den SDAX bedeutet nicht nur Liquiditätsverlust, sondern auch weniger Aufmerksamkeit großer institutioneller Investoren. Dieser technische Überhang deckelt derzeit nahezu jeden Erholungsversuch.
Analysten bleiben vorsichtig
Die UBS beließ ihre Einstufung auf "Neutral" mit Kursziel 29 Euro. Analyst Olivier Calvet kritisierte zwar die mangelnde Transparenz bei Kreditbedingungen und dem geplanten Verkauf der Moulded-Glass-Sparte, sieht aber die negative Stimmung bereits im Kurs reflektiert.
Berenberg bestätigte ebenfalls sein "Hold"-Votum mit Kursziel 30 Euro. Die Experten warten nun vor allem auf die geprüften Jahreszahlen und den Ausblick für 2026, um die Substanz der Short-Seller-Vorwürfe abschließend bewerten zu können.
Gefährliche Gemengelage
Die Kombination aus Index-Abstieg, aggressiven Leerverkäufer-Attacken und schwachem Branchenumfeld durch Lagerabbau bei Pharma-Kunden schafft ein toxisches Szenario. Die leichte Stabilisierung um 25 Euro deutet zwar darauf hin, dass der erste Schock verdaut sein könnte. Doch das Risiko bleibt extrem hoch, solange das Management die Bilanzierungsvorwürfe nicht lückenlos entkräften kann und der Verkaufsdruck der Index-Fonds anhält.
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