Gerresheimer Aktie: Endlich Klarheit
Nach monatelangem Zittern haben Anleger nun Gewissheit. Der Verpackungsspezialist hat am späten Montagnachmittag das Ergebnis seiner internen Buchungsprüfung veröffentlicht und räumt Fehler ein. Doch statt eines neuen Abverkaufs reagiert der Markt erleichtert auf die Details der Ad-hoc-Meldung.
- Abschluss der Prüfung: Die Untersuchung zu Bilanzierungsfehlern ist beendet.
- Bestätigte Korrektur: Umsatz und EBITDA für 2024 müssen nach unten angepasst werden.
- Marktreaktion: Die Aktie legt zu, da das Worst-Case-Szenario ausbleibt.
Das Ende der Unsicherheit
Pünktlich zum heutigen Abstieg in den SDAX lieferte das Management die lang erwarteten Fakten. Auslöser der Unruhe waren sogenannte "Bill-and-Hold"-Vereinbarungen, die nach IFRS-Standards zu früh als Umsatz verbucht wurden. Die Angst vor einem unkalkulierbaren finanziellen Loch war groß, doch die nun bestätigten Summen wirken für die Börse verkraftbar. Der Kurs notiert aktuell bei 27,88 Euro, was einer Stabilisierung gleichkommt.
Die zentrale Erkenntnis der externen Prüfung ist eindeutig: Umsätze wurden systematisch verfrüht erfasst, obwohl die Kontrolle über die Ware noch nicht auf den Kunden übergegangen war. Diese Praxis wird nun bereinigt.
Die konkreten Auswirkungen
Die Untersuchung ergab, dass im Geschäftsjahr 2024 rund 28 Millionen Euro Umsatz fälschlicherweise verbucht wurden. Diese Summe wird nun gestrichen und in das Jahr 2025 geschoben. Da gleichzeitig Umsätze in Höhe von 10 Millionen Euro aus dem Jahr 2023 in das Jahr 2024 rutschen, bleibt unter dem Strich eine Umsatzreduktion von etwa 18 Millionen Euro für das laufende Berichtsjahr stehen.
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Das bereinigte EBITDA verringert sich folglich um circa 5 Millionen Euro. Angesichts der Marktkapitalisierung bewerten Marktteilnehmer diese Korrektur im Bereich von einem Prozent als das "kleinere Übel". Dass keine gravierenderen Einschnitte notwendig wurden, sorgt für die aktuelle Erleichterung.
Charttechnik und Trend
Die heutige Reaktion markiert eine wichtige Atempause in einem extrem schwierigen Börsenjahr. Seit Jahresbeginn (YTD) stehen Buchverluste von über 60 Prozent zu Buche. Dennoch zeigt sich kurzfristig Leben im Chart: Auf 30-Tage-Sicht konnte der Titel bereits gut 17 Prozent zulegen und sich vom 52-Wochen-Tief bei 23,50 Euro lösen.
Technisch bleibt die Lage dennoch angespannt. Der RSI (Relative Strength Index) von 17,7 signalisiert weiterhin eine stark überverkaufte Situation. Um eine nachhaltige Trendwende einzuleiten, müssten die Bullen nun den 50-Tage-Durchschnitt bei 26,00 Euro dauerhaft verteidigen, was aktuell gelungen scheint.
Mit dieser Offenlegung zieht Gerresheimer einen Schlussstrich unter die Bilanzierungspraktiken der Vergangenheit. Künftig will das Unternehmen gänzlich auf die Berücksichtigung neuer "Bill-and-Hold"-Geschäfte verzichten. Für Anleger verschiebt sich der Fokus nun von der Vergangenheitsbewältigung auf die operative Wiederherstellung des Vertrauens im kommenden Geschäftsjahr 2026.
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