Nach wochenlanger Ungewissheit können Gerresheimer-Anleger endlich durchatmen. Das gefürchtete Millionenszenario entpuppt sich als überschaubare Fehlbuchung von drei Millionen Euro – ein Tropfen auf den heißen Stein bei einem Jahresumsatz von über zwei Milliarden Euro.

Die Erleichterung spiegelt sich unmittelbar im Kurs wider. Vorbörslich klettert das Papier um 2,6 Prozent und nimmt wieder Kurs auf die psychologisch wichtige 30-Euro-Marke. Diese war Anfang November nach der verheerenden Gewinnwarnung durchbrochen worden.

Der Verdacht bestätigt sich – aber glimpflich

Was im September als diffuser Bafin-Verdacht begann, hat nun konkrete Konturen angenommen. Eine externe Rechtsanwaltskanzlei bestätigte: Ein Vertrag über drei Millionen Euro wurde fälschlicherweise als Umsatz 2024 erfasst, obwohl die Voraussetzungen dafür nicht vorlagen.

Doch die wahre Dimension wird erst im Kontext deutlich. Bei einem Konzernumsatz von gut zwei Milliarden Euro entspricht die Fehlbuchung lediglich 0,15 Prozent – eine vernachlässigbare Größe aus bilanzieller Sicht.

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Weitere Prüfungen stehen an

Völlig vom Tisch ist die Angelegenheit allerdings noch nicht. Die beauftragte Kanzlei soll nun sämtliche Bill-and-Hold-Vereinbarungen des Jahres durchleuchten. Hier geht es um ein Gesamtvolumen von 28 Millionen Euro.

Bei diesen besonderen Verkaufsvereinbarungen stellt der Verkäufer dem Kunden Ware in Rechnung, behält sie aber zunächst im eigenen Lager. Die Bilanzierung solcher Geschäfte unterliegt strengen Regeln – ein Bereich, in dem offenbar Unklarheiten herrschten.

Markt sieht das Schlimmste überstanden

Die moderate Marktreaktion zeigt: Händler bewerten die nun bekannte Dimension als bereits eingepreist. Nach dem dramatischen Absturz von über 40 Euro im September auf zeitweise unter 26 Euro scheint der Boden gefunden.

Der Düsseldorfer Verpackungsspezialist bleibt zwar angeschlagen, doch die existenzielle Bedrohung ist vom Tisch. Für eine nachhaltige Erholung muss das Unternehmen nun vor allem eines: Vertrauen zurückgewinnen und die laufende Aufarbeitung zügig abschließen.

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