Die Lage bei Gerresheimer wird immer angespannter. Mit Active Ownership Capital (AOC) ist jetzt ein aktivistischer Investor beim Düsseldorfer Verpackungsspezialisten eingestiegen - und der macht ordentlich Dampf. Das dürfte für reichlich Bewegung in der gebeutelten Aktie sorgen.

Luxemburger Aktivist greift durch

AOC hat sich mittlerweile 7,19 Prozent der Anteile gesichert und liegt damit als zweitgrößter Aktionär direkt hinter Goldman Sachs. Doch die Luxemburger kommen nicht als stille Beobachter. Sie fordern knallharte Maßnahmen: Kostensenkungen, Verkauf von Unternehmensteilen und den Abbau der Verschuldung stehen ganz oben auf ihrer Liste.

Besonders interessant: AOC sieht Margensteigerungspotenzial von bis zu 500 Basispunkten. Das wären fünf Prozentpunkte - ein gewaltiger Hebel für die Profitabilität. Der geplante Verkauf des Geschäftsbereichs Moulded Glass soll dabei nur der Anfang sein.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Gerresheimer?

Management unter Beschuss

Noch brisanter wird es beim Blick auf das Management. AOC attestiert dem Konzern einen Vertrauensverlust am Kapitalmarkt und fordert ein "Management-Review". Neue transparente Strukturen und realistische Zielsetzungen sollen her - eine deutliche Kritik an der bisherigen Führung.

Der Aktivist will außerdem einen Strategieausschuss etablieren, der alle laufenden Projekte auf den Prüfstand stellt. Von "disziplinierter und wertschaffender Kapitalallokation" ist die Rede - Managerdeutsch für: Das Geld muss endlich richtig eingesetzt werden.

Aktie im freien Fall

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Mehr als die Hälfte ihres Wertes hat die Gerresheimer-Aktie in den vergangenen zwölf Monaten verloren. Mehrfache Prognosesenkungen und eine schwache Geschäftsentwicklung haben das Vertrauen der Anleger schwer erschüttert. Sogar die Dividende wurde bereits gekürzt.

AOC nutzt diese Schwäche geschickt aus. Neben direkten Aktienbesitz von 5,31 Prozent hält der Fonds weitere 1,88 Prozent über Put- und Call-Optionen, die zwischen Dezember 2026 und 2027 fällig werden. Eine clevere Strategie, um Einfluss auszuüben und gleichzeitig flexibel zu bleiben.

Gerresheimer gibt sich bisher diplomisch und spricht von einem "konstruktiven Dialog" mit AOC. Doch bei aktivistischen Investoren bedeutet das meist nur eins: Der Druck wird weiter steigen.

Gerresheimer-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Gerresheimer-Analyse vom 21. August liefert die Antwort:

Die neusten Gerresheimer-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Gerresheimer-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 21. August erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Gerresheimer: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...