Ein neuer Großinvestor stürmt die Hauptversammlung und stellt das Management vor die ultimative Wahl: Umbau oder Abgang. Der Verpackungsspezialist Gerresheimer befindet sich im Visier des als aktivistisch bekannten Active Ownership Capital (AOC). Der Investor hat sich mit über 7% der Stimmrechte zum zweitgrößten Anteilseigner aufgeschwungen und fordert nichts weniger als eine radikale Neuausrichtung des gesamten Konzerns. Steht dem DAX-Mitglied die größte Restrukturierung seiner Geschichte bevor?

Unmissverständliche Forderungen

AOC macht keine halben Sachen. Die Forderungsliste liest sich wie ein Ultimatum an die bisherige Strategie:

  • Sofortiger Verkauf der bereits separierten Moulded-Glass-Sparte
  • Portfolio-Bereinigung über das Glasgeschäft hinaus
  • Strenges Kostensenkungsprogramm in Verwaltung und Geschäftsbereichen
  • Gezielter Schuldenabbau durch Verkaufserlöse
  • Einrichtung eines Strategieausschusses zur Überprüfung aller Projekte

Das Management steht damit unter massivem Zugzwang, schnelle und messbare Ergebnisse zu liefern. Der Druck auf den Vorstand könnte kaum höher sein.

Wie reagiert der Markt?

Die Nachricht vom Einstieg des Aktivisten wurde an der Börse zunächst positiv aufgenommen. Anleger hoffen offenbar auf eine beschleunigte Wertsteigerung durch die erzwungene Restrukturierung. Der Titel wurde damit jäh aus seiner bisherigen Börsen-Lethargie gerissen.

Die Kursdaten zeigen das ambivalente Bild: Zwar gab es zuletzt eine leichte Erholung von den Tiefstständen, doch insgesamt kämpft die Aktie weiterhin mit massiven Verlusten. Seit Jahresanfang verlor sie über 33% an Wert und notiert rund 55% unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 105,30 Euro. Die hohe Volatilität von über 38% spiegelt die Unsicherheit der Anleger wider.

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Wendepunkt oder nur der Anfang?

Die entscheidende Frage bleibt: Wird der Aktivisten-Einstieg den erhofften Turnaround einleiten oder führt er zu zusätzlicher Instabilität? Die Forderungen von AOC sind klar, doch ihre Umsetzung könnte das Unternehmen in eine Phase tiefgreifender Veränderungen stürzen. Für Anleger bedeutet dies: Entweder erwarten sie substantiale Wertsteigerungen durch den erzwungenen Wandel – oder weitere Turbulenzen während des schmerzhaften Anpassungsprozesses.

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob das Management den Forderungen nachgibt oder sich einem Machtkampf mit seinem zweitgrößten Aktionär stellt. Eins steht fest: Bei Gerresheimer wird es nicht langweilig.

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