Der Verpackungskonzern Gerresheimer steht vor seiner größten Krise seit Jahren. Ein aktivistischer Großinvestor hat sich bei dem angeschlagenen Unternehmen eingekauft und fordert jetzt die komplette Zerschlagung eines Geschäftsbereichs. Nach einer Serie von Gewinnwarnungen ist das Management zunehmend unter Druck geraten. Wird der Konzern nun zu drastischen Schritten gezwungen?

Aktivist übernimmt die Kontrolle

Der Investor Active Ownership hat sich als zweitgrößter Aktionär bei Gerresheimer positioniert und kontrolliert nun 7,19 Prozent der Anteile. Seine Forderung ist radikal: Das bereits angekündigte Formglasgeschäft soll sofort verkauft werden. Der Grund: Die Verschuldung muss rapide sinken und der Cashflow gestärkt werden.

Dieser aggressive Vorstoß kommt nicht von ungefähr. Die Gerresheimer-Aktie ist seit Jahresbeginn um über 34 Prozent eingebrochen und notiert mit einem Minus von 53 Prozent über zwölf Monate. Für aktivistische Investoren sind solche Schwächephasen oft der perfekte Einstiegszeitpunkt.

Management in der Bredouille

Das Timing könnte für die Führungsriege kaum ungünstiger sein. Das Unternehmen musste bereits mehrfach die Jahresziele senken und hatte zuvor erfolglose Übernahmegespräche mit Finanzinvestoren geführt. Active Ownership nutzt diese Schwäche nun gnadenlos aus.

Die Forderungen des Investors sind konkret:

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  • Sofortiger Verkauf des Formglasgeschäfts zur Bilanzstärkung
  • Effizienzprogramm zur Kostensenkung und Margenverbesserung
  • Strategische Überprüfung des gesamten Geschäftsmodells

Zerreißprobe für den Konzern

Ironisch an der Situation: Gerresheimer hatte den Verkauf der Formglassparte ohnehin geplant, um sich auf lukrative Pharma- und Biotech-Systemlösungen zu konzentrieren. Der aktivistische Investor drängt nun aber auf radikale Beschleunigung.

Nach den gescheiterten Übernahmeverhandlungen und der Serie von Gewinnwarnungen steht das Management vor einer Zerreißprobe. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie schnell das Unternehmen dem Druck nachgeben wird. Angesichts der stark gefallenen Bewertung könnte der aktivistische Ansatz durchaus erfolgreich sein - auch wenn das für die bisherige Strategie des Managements das Ende bedeuten könnte.

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