
Freenet Aktie: Dividenden-Glanz gegen Börsen-Trübsal?
27.05.2025 | 04:36
Trotz einer Rekordausschüttung und erfreulichem Wachstum im TV-Segment herrscht bei den Anlegern von Freenet nach den jüngsten Quartalszahlen Ernüchterung. Die Aktie musste deutlich Federn lassen. Stellt sich die Frage: Übersehen die Märkte die positiven Signale oder wiegen die enttäuschten Erwartungen an anderer Stelle schwerer?
Zahlenwerk mit Licht und Schatten
Der Start in das Geschäftsjahr 2025 verlief für Freenet durchwachsen. Zwar stiegen die Umsatzerlöse im ersten Quartal moderat um 1,7 Prozent auf 604,4 Millionen Euro, Analysten hatten hier jedoch etwas mehr erwartet. Auch das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 126,1 Millionen Euro knapp unter den Prognosen und dem Vorjahreswert. Diese leichte Verfehlung der Markterwartungen sorgte für Verunsicherung. Die Reaktion an der Börse ließ nicht auf sich warten: Allein in den letzten sieben Tagen gab die Freenet-Aktie um über 16 Prozent nach und notierte gestern bei 29,26 Euro. Damit nähert sich der Kurs auch bedrohlich der wichtigen 200-Tage-Linie, die aktuell bei rund 29,92 Euro verläuft.
Positiv stach hingegen der Free Cashflow hervor, der um 1,7 Prozent auf 75,8 Millionen Euro zulegte und damit die Erwartungen übertraf. Auch die Kundenzahl entwickelte sich erfreulich: Die Basis der Abonnenten wuchs um fast 100.000 auf über 10,2 Millionen.
TV-Geschäft als heller Scheinwerfer?
Ein deutlicher Lichtblick war die Entwicklung im TV-Geschäft. Das Adjusted EBITDA in diesem Segment kletterte um beachtliche 8,4 Prozent. Dieser Anstieg ist vor allem dem Streamingdienst waipu.tv zu verdanken, dessen wachsender Ergebnisbeitrag den erwarteten Rückgang bei Media Broadcast mehr als kompensieren konnte. Für das Gesamtjahr 2025 stellt der Vorstand für das Segment TV und Medien ein Adjusted EBITDA zwischen 115 und 135 Millionen Euro in Aussicht. Kann diese Sparte also zum entscheidenden Wachstumstreiber avancieren?
Die wichtigsten Fakten aus dem Quartalsbericht auf einen Blick:
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- Umsatz: +1,7% auf 604,4 Mio. EUR
- Adjusted EBITDA (Konzern): 126,1 Mio. EUR (Vorjahr: 127,1 Mio. EUR)
- Free Cashflow: +1,7% auf 75,8 Mio. EUR
- Abonnenten gesamt: + ca. 100.000 auf 10,240 Mio.
- Adjusted EBITDA (TV-Geschäft): +8,4%
Rekorddividende als Trostpflaster oder Vertrauensbeweis?
Ungeachtet der aktuellen Kurskapriolen hält Freenet an seiner aktionärsfreundlichen Politik fest. Auf der Hauptversammlung Mitte Mai wurde eine Rekorddividende von 1,97 Euro je Aktie beschlossen – ein sattes Plus von 11,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein besonderes Bonbon für Anleger: Mehr als 60 Prozent dieser Dividende stammen aus dem steuerlichen Einlagekonto und werden daher ohne Abzug von Kapitalertragsteuer und Solidaritätszuschlag ausgezahlt. Dies unterstreicht das Vertrauen des Managements in die finanzielle Stärke des Unternehmens.
Analysten uneins: Kursdelle oder tiefere Probleme?
Die Reaktionen der Analysten auf das Zahlenwerk fielen gemischt aus. Barclays-Analyst Mathieu Robilliard nannte Umsatzeinbrüche bei Werbung und im TV-Geschäft als Gründe für den verhaltenen Jahresauftakt – eine Einschätzung, die im Kontrast zum starken EBITDA-Wachstum des TV-Segments durch waipu.tv steht. Die Experten von Oddo BHF stuften die Aktie auf "Underperform" herab. Die UBS hingegen beließ ihre Einstufung auf "Neutral".
Die Unternehmensführung selbst bleibt optimistisch und bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr 2025. Erwartet wird weiterhin ein operatives Ergebnis zwischen 520 und 540 Millionen Euro. Es bleibt also spannend, ob Freenet die Anleger mit den kommenden Zahlen überzeugen und den Spagat zwischen solider Dividendenrendite und Wachstum schaffen kann. Die Entwicklung der Abonnentenzahlen, insbesondere im margenstarken Mobilfunk, sowie die weitere Profitabilität des TV-Segments werden dabei entscheidend sein.
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