Fiserv schockt die Märkte mit einem radikalen Führungswechsel und strategischen Neustart. Nach einem Quartalsergebnis, das die Aktie um 43% abstürzen ließ, krempelt CEO Mike Lyons das gesamte Unternehmen um. Die Bilanz: neue Spitzenmanager, ein frischer Aufsichtsrat und eine komplette Kurskorrektur.

Executive-Revolution bei Fiserv

Ab 1. Dezember führt ein Duo die Geschäfte: Takis Georgakopoulos steigt vom COO zum Co-President auf und behält die Verantwortung für Merchant Solutions. An seiner Seite kommt Dhivya Suryadevara als Co-President für Financial Solutions – eine Quereinsteigerin mit beeindruckender Vita von Optum Financial Services über Stripe bis General Motors.

Parallel übernimmt Paul Todd als neuer CFO die Finanzzügel. Der Ex-Global-Payments-Chef muss die Bilanz nach dem Desaster-Q3 sanieren. Sein Vorgänger Robert Hau bleibt nur noch als Senior Advisor bis Frühjahr 2026 an Bord.

Frisches Blut im Aufsichtsrat

Drei neue unabhängige Direktoren verstärken ab Januar 2026 den Vorstand:
- Gordon Nixon, Ex-Chef der Royal Bank of Canada, wird neuer Aufsichtsratsvorsitzender
- Gary Shedlin von Blackrock übernimmt den Vorsitz im Prüfungsausschuss
- Céline Dufétel, CFO bei Bridgewater Associates, komplettiert das Trio

Das Ergebnis: Ein 11-köpfiges Gremium mit 10 unabhängigen Mitgliedern – sechs davon wurden binnen zwei Jahren berufen.

Q3-Desaster zwingt zum Handeln

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:
- Nur 1% Umsatzwachstum auf 5,26 Milliarden Dollar
- Bereinigter Gewinn je Aktie bricht um 11% auf 2,04 Dollar ein
- Organisches Wachstum stagniert bei mageren 1%

Die Folge: Fiserv musste die Prognose für 2025 massiv nach unten korrigieren. Statt 10,15-10,30 Dollar erwartet das Unternehmen jetzt nur noch 8,50-8,60 Dollar je Aktie. Das Umsatzwachstum soll maximal 4% betragen – weit entfernt von früheren Versprechungen.

Strategie-Reset: Back to Basics

CEO Lyons räumt ein: "Wir haben unrealistische Annahmen in unsere Prognosen eingebaut." Das Unternehmen hatte Investitionen gestreckt und Kosten gesenkt, um kurzfristig die Margen zu pushen. Jetzt fehlt es an der nötigen Schlagkraft für die Kunden.

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Die Kehrtwende konzentriert sich auf:
- Vollständige Überarbeitung des Clover-Kassensystems nach Händlerbeschwerden
- Lösung operativer Probleme im Argentinien-Geschäft
- Nachholinvestitionen in Technologie und Service
- Absolute Kundenorientierung als neues Mantra

Börsenwechsel als Symbolakt

Parallel zum Führungswechsel kehrt Fiserv an seine technologische Heimat zurück: Das Listing wechselt von der NYSE zurück zur NASDAQ. Seit dem 11. November notiert die Aktie wieder unter dem vertrauten Ticker "FISV".

Analysten schlagen Alarm

William Blair-Analysten zeigen sich perplex: Die Ergebnisse seien "schwer zu erklären und noch schwerer zu verteidigen". Sie prophezeien einen "mehrquartaligen Turnaround mit deutlich eingeschränkter Sichtbarkeit".

Die 43%-Havarie am 29. Oktober – der größte Tagesverlust seit dem Börsengang 1986 – spiegelt die tiefe Verunsicherung:
- Massive Prognose-Kürzungen
- Angeschlagene Glaubwürdigkeit des Managements
- Längere Sanierungsphase als erwartet
- Zunehmender Wettbewerbsdruck im Payment-Markt

Ausblick: Langer Weg zurück

Neue CFO Todd warnt: Die Geschäftsumbau wird die Zahlen für Großteile des Jahres 2026 belasten. Erst Ende nächsten Jahres könnte sich die Performance normalisieren.

Mit dem "One Fiserv"-Aktionsplan versucht das Management, das Ruder herumzureißen. Lyons betont: Der schmerzhafte Reset sei nötig, um nachhaltiges Wachstum zu erreichen und das volle Potenzial des weltgrößten Fintech-Unternehmens auszuschöpfen.

Die Frage bleibt: Können die neuen Führungskräfte das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen – oder steht Fiserv vor einer anhaltenden Durststrecke?

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