Der einstige Fintech-Star Fiserv steckt in der Krise – und die Probleme sind hausgemacht. Gleich mehrere Sammelklagen von Investoren werfen dem Unternehmen fragwürdige Praktiken bei seiner Bezahlplattform Clover vor. Doch was zunächst nach internem Geschäftsgebaren klang, entwickelt sich zunehmend zum Vertrauensproblem für Aktionäre.

Verdacht auf geschönte Wachstumszahlen

Im Kern der Vorwürfe steht die Migration von Händlern von der älteren Payeezy-Plattform auf das modernere Clover-System. Die Kläger behaupten: Fiserv habe diese Umstellung erzwungen, um das Wachstum von Clover künstlich aufzublasen. Die dadurch erzielten höheren Umsätze und gestiegenen Zahlungsvolumina (GPV) seien jedoch nicht nachhaltig gewesen – gleichzeitig habe das eigentliche Neugeschäft mit Händlern bereits nachgelassen.

Die Folgen ließen nicht lange auf sich warten: Viele der migrierten Händler sollen aufgrund hoher Preise und schlechten Kundenservices zu Wettbewerbern abgewandert sein. Dies habe zu einem deutlichen Einbruch des GPV-Wachstums geführt, der laut Klägern unvermeidbar war.

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