Fiserv Aktie: Katastrophe!

Der Fintech-Gigant Fiserv steckt in seiner tiefsten Krise seit Jahrzehnten. Nach dem verheerenden Gewinneinbruch Ende Oktober folgte gestern der nächste Schlag: Morgan Stanley stufte die Aktie von "overweight" auf "equal weight" herab – ein weiterer Sargnagel für das bereits schwer angeschlagene Papier.

Dramatischer Absturz nach Gewinnschock

Die Wurzeln der Katastrophe liegen im Quartalsbericht vom 29. Oktober. Fiserv meldete bereinigte Gewinne von nur 2,04 Dollar je Aktie – weit unter den Analystenschätzungen. Noch dramatischer: Das Management kappte die Jahresprognose von ursprünglich 10,15 bis 10,30 Dollar auf magere 8,50 bis 8,60 Dollar je Aktie.

Die Reaktion der Märkte war brutal:

• Kursabsturz um bis zu 47% in wenigen Tagen
• 48% Minus im letzten Monat
• Dramatische 69% Verlust seit Jahresbeginn
• RSI auf 40-Jahres-Tief – ein historisches Ausverkaufssignal

Management gesteht schwere Fehler ein

CEO Mike Lyons räumte während der Analystengespräche gravierende interne Versäumnisse ein. Jahrelange Investitionsaufschübe und ein obsessiver Fokus auf kurzfristige Kostensenkungen hätten die Innovationskraft gelähmt. Die bisherigen Finanzziele basierten auf "übermäßig optimistischen und unrealistischen Annahmen".

Als Reaktion krempelte Fiserv die gesamte Führungsriege um: neue Co-Präsidenten, ein neuer Finanzchef und ein komplett überarbeitetes Board of Directors sollen das Ruder herumreißen.

Der steinige Weg zurück

Die Wall Street zeigt sich skeptisch. Der Analystenkonsens verharrt bei "Hold" – ein deutliches Zeichen für die Verunsicherung. Erst am 1. Dezember auf der UBS-Konferenz wird sich zeigen, ob das Management überzeugende Antworten auf die drängenden Fragen liefern kann.

Kurz vor der jüngsten Abstufung einigte sich Fiserv außerdem auf einen Vergleich wegen eines Rechtsstreits um historische Compliance-Verstöße – ein weiterer Belastungsfaktor für das ramponierte Image.