Fiserv steckt tief in der Krise. Das Fintech-Unternehmen sieht sich mit mehreren Sammelklagen wegen angeblichen Betrugs konfrontiert – und die Märkte reagieren brutal. Der Vorwurf: Das Unternehmen soll Investoren über das wahre Wachstum seiner Clover-Plattform getäuscht haben. Können sich die Aktionäre noch auf eine Erholung hoffen?

Manipulierte Wachstumszahlen?

Im Kern der Anschuldigungen steht ein brisanter Vorwurf: Fiserv soll Händler von der älteren Payeezy-Plattform zwangsweise zur neueren Clover-Plattform migriert haben. Diese Zwangsmigration habe das Umsatzwachstum und das Bruttozahlungsvolumen von Clover künstlich aufgebläht und so ein täuschend positives Bild organischen Wachstums vermittelt.

Das Problem: Viele der migrierten Händler wechselten aufgrund höherer Preise und operativer Probleme zu Konkurrenten. Diese Abwanderung belastete Clovers Performance erheblich – doch Investoren erfuhren davon offenbar nichts. Die Sammelklagen richten sich gegen alle Anleger, die zwischen Juli 2024 und Juli 2025 Fiserv-Aktien erworben haben.

Märkte strafen gnadenlos ab

Die Realität holte Fiserv schließlich ein. Am 24. April 2025 verkündete das Unternehmen, dass Clovers Bruttozahlungsvolumen im ersten Quartal nur noch um 8% gewachsen war – ein drastischer Rückgang von den 14% bis 17% aus 2024. Die Reaktion: Ein Kurseinbruch von 18,52% an einem einzigen Tag.

Es folgte ein weiterer Schlag am 15. Mai, als Fiserv mitteilte, dass sich die Wachstumsverlangsamung das ganze Jahr über fortsetzen werde. Erneut verlor die Aktie 16,19%. Den vorläufigen Höhepunkt erreichte das Drama am 23. Juli: Das Unternehmen bestätigte die Verlangsamung des organischen Umsatzwachstums im Merchant-Segment und senkte die obere Grenze seiner Jahresprognose. Weitere 13,85% Kursverlust folgten.

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Solide Zahlen, schwache Aussichten

Paradoxerweise präsentierte Fiserv durchaus respektable Quartalsergebnisse. Der Umsatz stieg um 8% auf 5,52 Milliarden Dollar, der bereinigte Gewinn je Aktie um 16% auf 2,47 Dollar – beide Werte übertrafen die Analystenschätzungen. Auch der freie Cashflow zeigte sich robust.

Doch die Märkte interessieren sich nicht für die Vergangenheit, sondern für die Zukunft. Und hier sieht es düster aus: Das organische Umsatzwachstum im Merchant-Segment verlangsamte sich von 11% im Vorquartal auf nur noch 9%. Genau diese Entwicklung befeuert die Sorgen der Kläger – und die Zweifel der Investoren an der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells.

Institutionelle Anleger sind unentschlossen

Wie reagieren die Großinvestoren? Die Signale sind gemischt. Während das Teacher Retirement System of Texas seine Beteiligung im ersten Quartal aufstockte, reduzierte Hudson Edge Investment Partners seine Position. Federated Hermes Inc. verkaufte sogar einen bedeutenden Teil seiner Anteile.

Auch bei den Insidern herrscht Unruhe: Ein Executive Vice President verkaufte im Mai Aktien. Diese widersprüchlichen Bewegungen spiegeln die tiefe Unsicherheit über Fiservs Zukunft wider. Die Aktie befindet sich im freien Fall – und ein Ende der Talfahrt ist nicht in Sicht.

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