Die 650-Millionen-Dollar-Frage: Verkauft Evotec gerade seine Zukunft oder rettet sich damit aus der Krise? Während der Hamburger Wirkstoffforscher mit einem Millionen-Deal die strategische Notbremse zieht, offenbaren die aktuellen Quartalszahlen tiefe Risse im Kerngeschäft. Steht der Biotech-Pionier vor der größten Transformation seiner Geschichte?

Sandoz-Deal: Rettungsanker oder Ausverkauf?

Der Deal mit Sandoz liest sich zunächst wie ein Coup: Über 650 Millionen Dollar plus Lizenzgebühren für den Verkauf der Biologics-Sparte in Toulouse. Doch der scheinbare Erfolg hat einen bitteren Beigeschmack. Evotec gibt damit sein Fertigungs-Know-how ab und wandelt sich zum reinen Technologielizenzgeber.

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Die Deal-Details im Überblick:
- 350 Millionen Dollar Sofortzahlung für die komplette Biologics-Einheit
- Weitere 300 Millionen Dollar an Lizenzgebühren in den kommenden Jahren
- Zugang zu einem Biosimilar-Markt mit 90 Milliarden Dollar Volumen

CEO Wojczewski preist die Transaktion als "transformativ" an. Doch kritische Beobachter fragen: Verliert Evotec damit nicht genau jene Fertigungskompetenz, die langfristig die höchsten Margen verspricht?

Quartalszahlen: Die alarmierenden Signale

Während der Sandoz-Deal Schlagzeilen macht, offenbaren die Neunmonatszahlen die eigentliche Krise. Der Konzernumsatz brach um 7,1 Prozent ein, das bereinigte EBITDA rutschte tiefer ins Minus. Besonders das Kerngeschäft Discovery & Preclinical Development verzeichnete einen Umsatzrückgang von über 12 Prozent.

Die Gründe sind deutlich: anhaltende Unterauslastung, hohe Fixkosten und die allgemeine Flaute in der frühen Wirkstoffforschung. Trotz erfolgreicher Partnerschaften mit Bristol Myers Squibb und weiteren Pharma-Giganten kann Evotec den Abwärtstrend im Stammgeschäft nicht stoppen.

Lichtblicke in trüben Gewässern

Dennoch gibt es Hoffnungsschimmer. Die Kostensenkungsinitiative übertrifft alle Erwartungen - statt der geplanten 30 Millionen Euro spart das Unternehmen nun über 60 Millionen Euro ein. Zudem startete ein Aktienrückkaufprogramm, das bis zu 290.000 Aktien umfassen soll.

Die strategischen Partnerschaften laufen weiterhin erfolgreich:
- 75 Millionen Dollar von Bristol Myers Squibb für Protein-Degradation
- 45 Millionen Dollar aus der Neurowissenschafts-Kooperation
- Bis zu vier Moleküle stehen vor dem Eintritt in Phase-II-Studien

Die große Transformation

Die entscheidende Frage bleibt: Schafft Evotec den Sprung vom kapitalintensiven Fertiger zum schlanken Technologieanbieter? Die aktuelle Kursentwicklung spricht eine deutliche Sprache - mit einem Minus von über 45 Prozent in den letzten zwölf Monaten und einem Abstand von fast 50 Prozent zum 52-Wochen-Hoch zeigt der Markt wenig Vertrauen.

Doch die Langfristvision ist ambitioniert: Bis 2028 peilt Evotec weiterhin 8-12 Prozent Wachstum und eine EBITDA-Marge von über 20 Prozent an. Der Sandoz-Deal könnte tatsächlich der Startschuss für eine profitable Neuausrichtung sein - oder das Ende einer überambitionierten Expansionsstrategie. Die Aktie steht an der Schwelle zur Wende - doch in welche Richtung?

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