Nach einem schwierigen Jahr sendet Evotec kurz vor Weihnachten ein Signal der Beruhigung. Der Biotech-Wert zeigt eine spürbare technische Stabilisierung, unterstützt von frischem institutionellem Kapital und einem abgeschlossenen Standortverkauf. Ist damit die Grundlage für eine Bodenbildung gelegt?

Technische Lage: Abstand zum Tief, aber Trend bleibt schwach

Der Kurs liegt heute bei 5,37 Euro und damit nur wenige Prozent über dem jüngsten 52‑Wochen-Tief von 5,12 Euro. Gleichzeitig beträgt der Rückgang seit Jahresanfang rund 36 Prozent – der übergeordnete Abwärtstrend ist also weiterhin klar intakt.

Auffällig ist jedoch die zunehmende Stabilisierung im Bereich um 5 Euro:

  • Abstand zum 52‑Wochen-Tief: rund 5 %
  • Abstand zum 52‑Wochen-Hoch bei 9,05 Euro: rund –41 %
  • Kurs unter 200‑Tage-Durchschnitt (6,42 Euro): etwa –16 %
  • RSI (14 Tage) bei knapp 64, also im oberen neutralen Bereich

Charttechnisch bleibt die Aktie deutlich unter ihren mittelfristigen Durchschnitten. Gleichzeitig deuten der geringe Abstand zum Tief und die zuletzt leicht positive 7‑Tage-Performance auf eine erste Gegenbewegung hin, aber noch nicht auf einen etablierten neuen Aufwärtstrend.

Große Adressen steigen ein

Auf der Eigentümerseite hat sich zuletzt Entscheidendes getan. Ende November meldete JPMorgan eine Beteiligung von 5,17 Prozent. Der Einstieg einer globalen Großbank wird am Markt als Vertrauensbeleg für die langfristige Substanz des Geschäftsmodells gewertet.

Parallel dazu bleibt der Finanzinvestor Triton mit knapp 10 Prozent der zentrale Ankeraktionär. Diese Kombination aus:

  • strategischem Investor (Triton)
  • zusätzlichem institutionellem Rückhalt (JPMorgan)

schafft eine robustere Aktionärsbasis. Das stützt die Wahrnehmung, dass auf dem aktuell gedrückten Kursniveau weiterhin professionelles Interesse besteht und mindert das Risiko abrupter, ungeordneter Abgaben.

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Sandoz-Deal bringt Liquidität und Fokus

Wichtiger operativer Treiber ist der Anfang Dezember vollzogene Verkauf des Standorts Just – Evotec Biologics in Toulouse an Sandoz. Das Closing wurde zum 5. Dezember wirksam und ist Teil des Programms „Priority Reset“.

Kernpunkte des Schritts:

  • Optimierung der Kostenbasis durch Abgabe eines Kapital-intensiven Standorts
  • Stärkung der Bilanz durch zusätzliche Liquidität
  • Fokussierung auf das Kerngeschäft und profitableres Wachstum
  • Technologische Lizenzvereinbarungen sichern eine fortgesetzte Zusammenarbeit mit Sandoz

Damit verknüpft Evotec strategische Straffung mit finanzieller Entlastung. Der Deal verschiebt den Fokus weg von Randaktivitäten hin zu Bereichen mit höherer Ertragskraft.

Die Lage im Überblick

Die wichtigsten Faktoren für das aktuelle Bild:

  • Kursbild: Deutlicher Rückgang im Jahresverlauf, aber leichte Erholung nahe dem 52‑Wochen-Tief
  • Aktionärsstruktur: JPMorgan mit 5,17 % eingestiegen; Triton mit knapp 10 % als stabiler Großaktionär
  • Strategie: Sandoz-Transaktion als Baustein des „Priority Reset“ zur Kostenreduktion und Bilanzstärkung
  • Technik: Kurs weiter unter den mittelfristigen Durchschnitten, erste Anzeichen einer möglichen Bodenbildung

Fazit: Achtungserfolg statt Trendwende

Evotec beendet das Jahr klar geschwächt, aber nicht orientierungslos. Die Aktie handelt weiterhin deutlich unter früheren Niveaus, doch der Einstieg großer Investoren und der abgeschlossene Sandoz-Deal verschaffen dem Unternehmen mehr Stabilität auf der Finanz- und Strukturseite. Für die kommenden Monate dürfte entscheidend werden, ob das Management die „Priority Reset“-Strategie konsequent in profitables Wachstum übersetzt – dann könnte der jetzige Bereich um 5 Euro rückblickend tatsächlich als untere Zone im Kursverlauf erkennbar werden.

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