Die größte Strukturreform der Unternehmensgeschichte trifft auf die härteste Marktphase seit Jahren. Während Evonik seine Organisation komplett umkrempelt und internationalisiert, kämpft der Spezialchemie-Konzern mit massiven Gewinneinbrüchen. Kann die Neuaufstellung den Abwärtstrend stoppen?

Düstere Quartalszahlen schocken Anleger

Die erwartete Erholung blieb aus - mit voller Wucht. Im dritten Quartal brach das bereinigte EBITDA um 22 Prozent auf 448 Millionen Euro ein. Der Umsatz sank um 12 Prozent auf 3,39 Milliarden Euro. "Kurzfristig ist das schmerzhaft", räumte CEO Christian Kullmann ein. Die Hälfte des Rückgangs geht auf geringere Absatzmengen zurück.

Die Probleme sind dabei breit gestreut:
- Advanced Technologies: Umsatz -6%, EBITDA -32% durch Wartungskosten
- Custom Solutions: Umsatz -9%, EBITDA -25% bei schwacher Nachfrage
- Gesamtmarge: Von 15,1% auf 13,2% eingebrochen

Strukturreform: Neustart unter internationaler Führung

Während die Zahlen schwächeln, treibt Evonik die größte Transformation seiner Geschichte voran. Ab April 2025 gliedert sich der Konzern in zwei neue Segmente, jeweils mit rund 6 Milliarden Euro Umsatz. Das Besondere: Zwei internationale Top-Managerinnen übernehmen die Führung.

Das neue Führungsteam:
- Lauren Kjeldsen (USA) leitet Custom Solutions
- Dr. Claudine Mollenkopf (Frankreich) übernimmt Advanced Technologies
- CFO Maike Schuh verlässt das Unternehmen nach zehn Jahren

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"Unser Vorstand wird internationaler und weiblicher", betont Kullmann den Kulturwandel. Gleichzeitig reduziert das Effizienzprogramm "Evonik Tailor Made" die Führungsebenen von zehn auf maximal sechs - mehr als 3.000 Organisationseinheiten werden gestrichen.

Ausblick: Warten auf die Wende

Für 2025 erwartet Evonik weiter düstere Zahlen: Das bereinigte EBITDA soll bei rund 1,9 Milliarden Euro landen, nach 2,07 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Cash-Conversion-Rate droht auf 30-40 Prozent zu sinken.

Doch trotz der aktuellen Schwierigkeiten sendet der Konzern Wachstumssignale. In China wurde gerade die Produktionskapazität für langkettige Polyamide verdoppelt - ein klares Bekenntnis zum Asien-Geschäft.

Steht Evonik vor der Trendwende? Die Aktie notiert gefährlich nahe am 52-Wochen-Tief und hat seit Jahresanfang über 16 Prozent verloren. Die nächsten Quartale werden zeigen, ob die milliardenschwere Restrukturierung den erhofften Turnaround bringt - oder ob der Abwärtstrend anhält.

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