Eutelsat meldet Fortschritte bei seiner Afrika-Expansion und dringt mit LEO-Satelliten in den Schienenverkehr vor. Gleichzeitig lasten Kapitalerhöhung, hoher Finanzierungsbedarf und starker Wettbewerb mit Starlink auf der Aktie. Wie stark kann das neue Wachstumsgeschäft die strukturellen Belastungen ausgleichen?

Neue LEO-Projekte in Afrika

Der Konzern setzt seine OneWeb-Technologie erstmals im afrikanischen Schienenverkehr ein. In Gabun stattet Eutelsat Personenzüge mit Breitband-Internet aus – ein Schritt in Richtung neuer Transportanwendungen.

Kernpunkte des Projekts:

  • Nutzung der OneWeb-LEO-Satelliten für Zugverbindungen
  • Partnerschaft mit Airtel Gabun als lokalem Telekommunikationsanbieter
  • Kooperation mit der Transgabon Railway Operating Company (SETRAG)
  • Einbettung in eine nationale Digitalisierungsinitiative der gabunischen Regierung

Nach Unternehmensangaben soll diese Referenz die Basis für weitere Schienenverkehrsprojekte auf dem Kontinent bilden. Eutelsat positioniert sich damit als Anbieter von Konnektivität in Regionen abseits terrestrischer Netze.

Kapitalerhöhung und Staatshilfe prägen Investment-Story

Die Aktie steht weiterhin im Schatten der im Dezember abgeschlossenen Kapitalerhöhung. Über eine Bezugsrechtsemission flossen rund 670 Millionen Euro zu. Insgesamt beläuft sich das Rekapitalisierungsvolumen auf etwa 1,5 Milliarden Euro.

Der französische Staat wirkt dabei als strategischer Ankerinvestor. Bereits im Juni 2025 hatte Paris eine Kapitalspritze von 1,55 Milliarden US-Dollar zugesagt. Präsident Emmanuel Macron stellte Eutelsat in den Kontext europäischer Souveränität, da der Konzern als einziger Anbieter außerhalb der USA und Chinas eine operative LEO-Konstellation betreibt.

Trotz dieser Stützungsmaßnahmen bleibt die Bilanz angespannt. Die Marktkapitalisierung liegt bei rund 1,9 Milliarden Euro, die Aktie notiert etwa 25 Prozent unter dem Niveau zu Jahresbeginn. Analysten rechnen selbst nach der Kapitalerhöhung mit einer Nettoverschuldung von etwa dem Dreifachen des Jahresergebnisses.

Analysten nach der Rekapitalisierung zurückhaltend

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Die Einschätzungen der Banken zeichnen ein vorsichtiges Bild. Oddo BHF hat die Beobachtung nach der Kapitalmaßnahme mit „Neutral“ wieder aufgenommen und das Kursziel deutlich von 2,60 auf 1,70 Euro gesenkt. Begründung ist vor allem der verwässernde Effekt der Kapitalerhöhung.

BNP Paribas startet ebenfalls mit einer neutralen Empfehlung und einem Ziel von 2,00 Euro. Die Deutsche Bank hat ihr Votum zuletzt von „Verkaufen“ auf „Halten“ angehoben. Insgesamt spiegeln die Bewertungen die Kombination aus strategischer Bedeutung, hohem Investitionsbedarf und bilanziellen Risiken wider.

Starlink dominiert, Investitionsbedarf steigt

Auf Marktebene verschärft der Wettbewerb mit Starlink den Druck. SpaceX meldete am 22. Dezember mehr als neun Millionen aktive Kunden weltweit – rund eine Million mehr innerhalb von nur sieben Wochen. Damit dominiert Starlink den Markt für satellitengestützte Breitbanddienste klar.

Eutelsat kommt aktuell auf etwa 650 aktive Satelliten. Zum Vergleich: Starlink betreibt über 9.000 Satelliten im Orbit. Um die eigene LEO-Konstellation ausbauen zu können, plant Eutelsat nach eigenen Angaben mehr als die Verdreifachung der ursprünglich vorgesehenen Satellitenzahl. Der zusätzliche Finanzierungsbedarf wird mit bis zu 2,2 Milliarden Euro beziffert.

Fazit: Wachstum mit hohem Preis

Die neuen Projekte im afrikanischen Schienenverkehr zeigen, dass Eutelsat seine LEO-Technologie in konkrete Anwendungen überführt und sich zusätzliche Erlösquellen erschließen kann. Gleichzeitig verdeutlichen Kapitalerhöhung, staatliche Unterstützung und der geplante Flottenausbau, wie kapitalintensiv dieses Geschäftsmodell bleibt.

Kurzfristig prägen daher hohe Verschuldung, Verwässerungseffekte und der übermächtige Konkurrent Starlink die Wahrnehmung der Aktie, während operative Fortschritte wie das Gabun-Projekt erst mittelfristig messbare Wirkung auf Ertrag und Bewertung entfalten dürften.

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