European Lithium Aktie: Starke Bilanz
European Lithium startet in die letzte Handelswoche des Jahres mit einem spannenden Mix aus Rücken- und Gegenwind. Ein deutlich angehobenes Kursziel, höhere Lithiumpreise und Fortschritte bei den Projekten stehen regulatorischen Fragezeichen und kurzfristigen Belastungen gegenüber. Entscheidend wird sein, wie sich diese Faktoren in den kommenden Monaten gegenseitig ausbalancieren.
Deutlich höheres Kursziel von First Berlin
Am 19. Dezember hat First Berlin Equity Research das Kursziel für die Aktie um 57 % von 0,14 auf 0,22 Euro angehoben und die Kaufempfehlung bestätigt.
Die neue Bewertung stützt sich im Wesentlichen auf drei Punkte:
- Starke Liquidität: Die kombinierte Barmittelposition von European Lithium und der US-Tochter Critical Metals Corp liegt inzwischen bei über 205 Millionen US-Dollar.
- Vertraglich gesicherte Abnahme: Neue Abnahmevereinbarungen mit den US-Unternehmen Ucore und REalloys sowie ein Joint Venture in Rumänien für die Weiterverarbeitung von Seltenen Erden.
- Fokus auf Tanbreez: Der Bewertungsfokus liegt nun primär auf dem Tanbreez-Projekt in Grönland.
Auffällig: Der Wert der rund 53 Millionen Critical-Metals-Aktien, die European Lithium hält, liegt auf dem Papier über der gesamten Marktkapitalisierung der Muttergesellschaft. Dieser Abschlag spiegelt nach Einschätzung des Analysten vor allem Umsetzungs- und Projektrisiken wider.
Lithiumpreis liefert Rückenwind
Von der Rohstoffseite kommt aktuell Unterstützung. Die globalen Preise für Lithiumcarbonat sind zuletzt um mehr als 6 % gestiegen und liegen wieder über 111.000 CNY je Tonne (rund 15.200 US-Dollar).
Treiber dieser Bewegung sind laut Marktberichten:
- verbesserte Nachfrageprognosen für LFP-Batterien,
- Anzeichen für nachlassende Lagerabbauten chinesischer Abnehmer,
- regulatorische Eingriffe in der chinesischen Provinz Jiangxi, wo 27 Bergbaulizenzen entzogen wurden.
JPMorgan hat seine Lithiumpreisprognose für 2026 auf 17.500 US-Dollar je Tonne angehoben und rechnet mit einem angespannten Markt. Für European Lithium verbessert ein dauerhaft höheres Preisniveau die langfristige Wirtschaftlichkeit des Wolfsberg-Projekts in Österreich deutlich.
Schwäche bei Critical Metals als Gegenpol
Auf der Gegenseite steht die jüngste Entwicklung bei Critical Metals Corp. Die CRML-Aktie verlor am Freitag rund 6,3 % und schloss bei etwa 7,74 US-Dollar. Damit wurde ein Teil der zuvor erzielten Kursgewinne wieder abgegeben, was die kurzfristige Berechnung des Nettovermögens von European Lithium belastet.
Marktbeobachter führen die Schwäche vor allem auf eine technische Konsolidierung nach sehr volatilen Bewegungen Anfang Dezember zurück. In dieser Phase reagierte die Aktie sensibel auf Nachrichten zur Versorgungskette für Seltene Erden und Spannungen im US‑China‑Handel.
Wolfsberg unter genauerer Prüfung
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Beim Wolfsberg-Lithiumprojekt in Österreich hat sich die regulatorische Lage im November verändert. Das Bundesverwaltungsgericht hob am 25. November eine frühere Entscheidung auf, die das Projekt von einer umfassenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ausgenommen hatte.
Die Kernaussagen des Urteils:
- Das Gericht erkennt an, dass das Projekt die 10‑Hektar-Schwelle des österreichischen UVP-Gesetzes nicht überschreitet, äußert aber Bedenken hinsichtlich der Einhaltung übergeordneter EU-Regelungen.
- Die Behörden müssen nun eine einzelfallbezogene Prüfung durchführen und können sich nicht allein auf starre Flächenbegrenzungen stützen.
- Critical Metals Corp zeigt sich zuversichtlich, dass die bisher vorliegenden Umweltunterlagen ausreichend sind.
Das Projekt wird dadurch nicht gestoppt, das Genehmigungsverfahren dürfte jedoch komplexer werden. Das Unternehmen hält dennoch an dem Ziel fest, die Produktion im Zeitraum 2027/2028 aufzunehmen.
Operative Fortschritte im Dezember
Auf Ebene von Critical Metals wurden im Dezember mehrere operative Meilensteine erreicht:
Rumänisches Joint Venture besiegelt
Am 9. Dezember unterzeichnete Critical Metals ein Term Sheet für ein 50/50‑Joint‑Venture mit dem rumänischen Staatsunternehmen FPCU zur downstream‑Verarbeitung von Seltenen Erden. Damit steigt der vertraglich gesicherte Abnahmeanteil aus dem Tanbreez-Projekt auf 75 % der geplanten künftigen Produktion.
Pilotanlage für Tanbreez übernommen
Am 12. Dezember bestätigte das Unternehmen den Erwerb einer Pilotanlage als Proof of Concept im Wert von rund 3 Millionen AUD (etwa 2 Millionen US-Dollar). Die Inbetriebnahme ist für das zweite Quartal 2026 geplant.
Optionsangebot erfolgreich abgeschlossen
European Lithium hat am 16. Dezember ein Optionsangebot mit einer Annahmequote von rund 83 % abgeschlossen und damit die kurzfristige Liquidität weiter gestärkt.
Starke Jahresperformance, volatile Dezember-Spanne
Im laufenden Jahr gehört die Aktie zu den auffälligeren Werten am Markt. Seit Jahresbeginn liegt das Plus je nach Stichtag zwischen etwa 280 % und 350 %. Im Dezember verlief der Handel allerdings sehr schwankungsintensiv, mit Kursen zwischen 0,145 und 0,235 AUD.
Für die Bewertung in den kommenden Monaten dürften vor allem drei Faktoren entscheidend sein: die Kursentwicklung der Critical-Metals-Aktie, das weitere Preisniveau am Lithiummarkt und die Fortschritte bei den Projekten Tanbreez und Wolfsberg – sowohl operativ als auch regulatorisch.
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