European Lithium Aktie: Hohe Schwankung
Zum Jahresende gerät die European-Lithium-Aktie deutlich unter Druck. Heute verliert der Titel klar zweistellig, obwohl der Lithiumpreis anzieht und ein Research-Haus das Kursziel jüngst spürbar angehoben hat. Wie passt dieser Kursrückgang zu den Fundamentaldaten und Projektaussichten?
Deutlicher Rückgang bei hohem Volumen
Die Aktie fiel heute auf der Australian Securities Exchange um 8,57 % auf 0,16 AUD. Eröffnet hatte das Papier bei 0,19 AUD, die Handelsspanne reichte von 0,16 bis 0,197 AUD.
Auffällig ist das hohe Handelsvolumen: Mit über 42,6 Millionen gehandelten Aktien lag es deutlich über dem Durchschnitt von rund 17,4 Millionen Stück. Ein Teil der kräftigen Kursgewinne des Jahres 2025 wurde damit wieder abgegeben, auch wenn die Aktie seit Jahresbeginn weiterhin etwa 281 % im Plus liegt. Die Marktkapitalisierung beläuft sich nun auf rund 274,6 Mio. AUD.
Jahresende bleibt volatil
Der Dezember zeigt sich für European Lithium ausgesprochen schwankungsreich. Im Monatsverlauf pendelte der Kurs zwischen 0,145 und 0,235 AUD.
Zur jüngsten Schwäche trägt offenbar auch die Entwicklung der US-Beteiligung Critical Metals Corp (NASDAQ: CRML) bei, an der European Lithium 45 % hält. Die Aktie von Critical Metals gab am 27. Dezember um rund 6,3 % auf etwa 7,74 USD nach.
Deutliches Kursziel-Upgrade durch First Berlin
Trotz der jüngsten Kursverluste hat European Lithium am 19. Dezember ein deutliches Vertrauenssignal von First Berlin Equity Research erhalten. Die Analysten erhöhten ihr 12-Monats-Kursziel um 57 % von 0,14 EUR auf 0,22 EUR und bestätigten ihre Kaufempfehlung.
Als zentrale Argumente für die höhere Bewertung nennt Analyst Simon Scholes:
- Starke Liquidität: Die kombinierten Barmittel von European Lithium und Critical Metals Corp liegen inzwischen bei über 205 Mio. USD.
- Fortschritte beim Tanbreez-Projekt: Das Seltene-Erden-Projekt in Grönland ist nach wichtigen Meilensteinen zum zentralen Werttreiber geworden.
- Strategische Kooperationen: Abnahmevereinbarungen mit den US-Unternehmen Ucore und REalloys sowie ein Joint Venture in Rumänien für die nachgelagerte Verarbeitung.
Wichtig aus Sicht von First Berlin: Die bestehende Liquidität übersteigt die in der vorläufigen Wirtschaftlichkeitsstudie (PEA) für Tanbreez veranschlagten anfänglichen Investitionskosten von 150 Mio. USD. Das verschafft dem Projekt finanziellen Spielraum in der Entwicklungsphase.
Lithiummarkt liefert Rückenwind
Fundamental profitiert die Investmentstory von einem wieder festeren Lithium-Umfeld. Die globalen Preise für Lithiumcarbonat sind Ende Dezember um mehr als 6 % gestiegen und liegen wieder über 111.000 CNY je Tonne (rund 15.200 USD).
Treiber des jüngsten Anstiegs sind unter anderem:
- verbesserte Nachfrageprognosen für LFP-Batterien (Lithium-Eisenphosphat),
- Anzeichen für eine Verlangsamung der Lagerbestandsabbauten chinesischer Käufer,
- regulatorische Eingriffe in der Provinz Jiangxi, wo Behörden 27 Bergbaulizenzen entzogen haben und damit Angebotsunsicherheit erzeugen.
JPMorgan reagierte auf die sich verknappende Marktlage mit einer Anhebung der Lithiumpreisprognose für 2026 auf 17.500 USD je Tonne. Anhaltend höhere Preise würden die langfristige Wirtschaftlichkeit des Wolfsberg-Lithiumprojekts in Österreich deutlich verbessern.
Wichtige Termine und operative Fortschritte
Ein kurzfristig wichtiger Termin ist die Hauptversammlung von Critical Metals Corp, die für gestern angesetzt war. Anleger erwarteten dort Neuigkeiten zum operativen Fortschritt sowohl beim Tanbreez-Seltene-Erden-Projekt in Grönland als auch beim Wolfsberg-Projekt in Österreich.
Im Dezember meldete die Unternehmensgruppe mehrere operative Entwicklungen:
- 16. Dezember: Abschluss eines Optionsangebots mit einer Annahmequote von rund 83 %.
- 12. Dezember: Critical Metals Corp bestätigt den Erwerb einer Pilotanlage als Machbarkeitsnachweis für Tanbreez im Wert von rund 3 Mio. AUD.
- 9. Dezember: Unterzeichnung eines Term Sheets für ein 50/50-Joint-Venture mit dem rumänischen Staatsunternehmen Nuclearelectrica zur nachgelagerten Verarbeitung von Seltenen Erden.
Wolfsberg: Genehmigungsverfahren wird komplexer
Das Wolfsberg-Projekt steht in Österreich weiter unter regulatorischer Beobachtung. Hintergrund ist ein Urteil des österreichischen Bundesverwaltungsgerichts vom 25. November. Das Gericht hob eine frühere Entscheidung auf, die das Projekt von einer vollständigen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) befreit hatte.
Künftig müssen die Behörden projektspezifische Einzelfallprüfungen durchführen, anstatt sich auf starre Flächengrenzen zu stützen. Critical Metals Corp sieht die vorhandene Umweltdokumentation als belastbar an, rechnet jedoch mit zusätzlicher Komplexität im Genehmigungsprozess. Der avisierte Produktionsstart in den Jahren 2027/2028 wird derzeit beibehalten.
Ausblick: Treiber für 2026
Für die Entwicklung der European-Lithium-Aktie im Jahr 2026 zeichnen sich mehrere zentrale Einflussfaktoren ab:
- Rohstoffpreise: Eine Fortsetzung der festen Lithiumcarbonatpreise bei oder über 110.000 CNY je Tonne.
- Umsetzung von Partnerschaften: Konkrete Fortschritte bei der Realisierung des rumänischen Joint Ventures für die Seltene-Erden-Verarbeitung.
- Regulatorische Klarheit: Der weitere Verlauf des Umweltprüfungsverfahrens für Wolfsberg.
Zusätzliche Unterstützung kommt von dem im Oktober 2025 gestarteten Aktienrückkaufprogramm. Es erlaubt den Rückkauf von bis zu 135 Mio. Aktien, rund 10 % des ausstehenden Kapitals. Bis zum 19. Dezember wurden bereits über 22,6 Mio. Aktien erworben.
Mit einem durchschnittlichen Tagesvolumen von mehr als 21 Mio. Aktien gehört European Lithium zu den liquideren Werten im australischen Minensektor. Der nächste Finanzbericht wird im zweiten Quartal 2026 erwartet und dürfte um März herum für die nächste fundamentale Standortbestimmung sorgen.
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