European Lithium Aktie: Rückschlag in Österreich

Die Aktie von European Lithium steht deutlich unter Druck und verlor in dieser Woche rund 10 Prozent an Wert. Auslöser ist ein Gerichtsurteil zum wichtigen Lithium-Projekt Wolfsberg in Österreich, das die bisherigen Planungen infrage stellt. Zusätzlich belasten Sorgen über eine mögliche Verwässerung der Anteile die Stimmung der Anleger.

Gericht erzwingt neue Prüfung

Verantwortlich für den Kursrutsch ist eine Entscheidung des österreichischen Bundesverwaltungsgerichts. Das Gericht kippte einen früheren Beschluss der Kärntner Landesregierung, der das Projekt Wolfsberg von einer umfassenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) befreit hatte. Die Richter ordneten an, dass die Behörden nun zwingend eine spezifische Einzelfallprüfung durchführen müssen.

Obwohl das geplante Abbaugebiet unter der gesetzlichen Schwelle von 10 Hektar liegt, sah das Gericht die automatische Befreiung kritisch im Hinblick auf EU-Vorschriften. Für das Unternehmen bedeutet der Wegfall dieser Ausnahmeregelung neue bürokratische Hürden. Marktbeobachter rechnen nun fest mit Verzögerungen im Zeitplan, da die notwendigen Genehmigungsverfahren neu aufgerollt werden müssen.

Management gibt sich kämpferisch

Tony Sage, Chairman von European Lithium und CEO des Partners Critical Metals Corp, zeigte sich überrascht von dem Urteil. Er kritisierte die Entscheidung als widersprüchlich zu den Bestrebungen der EU, die Unabhängigkeit bei kritischen Rohstoffen zu fördern. Das Management hält offiziell an der Darstellung fest, dass das Urteil den geplanten Zeitplan für den Bergbaubetrieb nicht gefährde und die Genehmigungen nach der erneuten Prüfung erteilt würden.

Sorge vor Verwässerung

Neben den juristischen Problemen drückten interne Vorgänge auf den Kurs. Nach der Hauptversammlung sorgten Meldungen über die Zuteilung umfangreicher Leistungsrechte an Führungskräfte für Unruhe. Unter anderem wurden dem Direktor Malcolm Day 90 Millionen Leistungsrechte (Performance Rights) zugeteilt. Diese Ankündigungen schürten am Markt Ängste vor einer künftigen Verwässerung des Aktienkapitals.

Während sich der breitere Lithiummarkt zuletzt stabil zeigte und Konkurrenten wie Vulcan Energy Finanzierungserfolge meldeten, muss European Lithium nun beweisen, dass der bürokratische Mehraufwand das Projekt Wolfsberg nicht nachhaltig ausbremst. Die Bewältigung der neuen Umweltauflagen wird entscheidend sein, um den Anschluss an die Wettbewerber nicht zu verlieren.