Ethereum: Fundament bleibt robust
Ethereum tut sich im Dezember 2025 schwer, die Marke von 3.000 Dollar nachhaltig zurückzuerobern. Kurzfristig dominieren Unsicherheit und Gewinnmitnahmen, während langfristige Kennzahlen ein anderes Bild zeichnen. Denn unter der Oberfläche verstärkt sich der Eindruck: Das Netzwerk wird genutzt, ausgebaut und strukturell ausgetrocknet – trotz schwächerer Notierung.
Marktumfeld und Stimmung
Der Ether-Kurs liegt heute bei rund 2.965 US‑Dollar und damit spürbar unter seinem 52‑Wochen-Hoch, das gut ein Drittel höher notierte. Auf Wochensicht steht ein spürliches Minus, nachdem die jüngste Fed-Sitzung am Gesamtmarkt für Zurückhaltung gesorgt hat.
Die 3.000‑Dollar-Marke erweist sich dabei als psychologisch und technisch wichtiger Widerstand. Mehrere Anläufe prallten zuletzt an Verkaufsdruck ab. Auch der Abstand zum 50‑Tage-Durchschnitt und ein RSI im neutralen Bereich zeigen: Der Markt ist angeschlagen, aber nicht überverkauft.
Trotz der Kurskorrektur bleibt die Stimmung im Ethereum-Umfeld erstaunlich konstruktiv. In Community-Umfragen überwiegt klar der Optimismus, dass die aktuelle Schwäche eher Zwischenetappe als Trendbruch ist.
On-Chain-Daten: Angebot verknappt sich
Abflüsse von Börsen
On-Chain-Daten zeichnen ein Bild, das zu dieser Zuversicht passt. Seit Beginn des Monats wurden knapp 400.000 ETH von zentralisierten Börsen abgezogen – ein Volumen von über einer Milliarde US‑Dollar. Solche Bewegungen deuten in der Regel darauf hin, dass Anleger ihre Bestände eher halten oder staken wollen, anstatt kurzfristig zu verkaufen.
Der Anteil der auf Börsen verfügbaren Ether-Bestände ist laut CryptoQuant auf den niedrigsten Stand seit 2016 gefallen. Rund 16,2 Millionen ETH liegen noch auf Handelsplattformen, der Exchange Supply Ratio ist auf etwa 0,137 gesunken. Diese seit Mitte 2024 laufende Schrumpfung der Börsenreserven reduziert das sofort verfügbare Angebot und kann bei wieder anziehender Nachfrage als Treiber für eine Erholung wirken.
Netzwerknutzung wächst weiter
Parallel dazu bleibt die Nutzung des Ethereum-Netzwerks hoch. Über 167 Millionen Adressen halten aktuell einen ETH-Saldo – deutlich mehr als bei Bitcoin. Das unterstreicht die breite Verwendung für DeFi, NFTs und Smart-Contract-Anwendungen.
Besonders auffällig: 2025 verzeichnet Ethereum die höchste Rate an neuen Wallets im Jahresverlauf, im Schnitt kommen täglich rund 163.000 Adressen hinzu. Trotz Kursdruck strömen also weiterhin neue Nutzer ins Ökosystem, was auf anhaltendes Vertrauen in die technologische Basis hinweist.
Protokoll-Upgrades: Skalierung im Fokus
Fusaka bringt PeerDAS
Auf Protokollebene ging es im Dezember ebenfalls weiter voran. Mit dem Fusaka‑Upgrade wurde bereits das zweite große Update des Jahres aktiviert. Herzstück ist PeerDAS (Peer Data Availability Sampling): Validatoren müssen nicht mehr komplette Datenblöcke prüfen, sondern nur noch Segmente. Das reduziert Bandbreite, entlastet die Infrastruktur und senkt damit perspektivisch Kosten für Validatoren und Layer‑2‑Netzwerke.
Kernpunkt: Ethereum adressiert direkt zentrale Skalierungsprobleme. Geringere Last auf der Basisschicht schafft Spielraum für mehr Transaktionen und tendenziell niedrigere Gebühren – ein wichtiger Faktor für DeFi‑Anwendungen und Rollups.
Nächste Schritte: Glamsterdam und Hegota
Auf dem letzten Core-Developer-Call des Jahres haben die Entwickler zudem die Roadmap für 2026 konkretisiert. Die nächsten Upgrades hören auf die Namen „Glamsterdam“ und „Hegota“ und sollen im Laufe des kommenden Jahres folgen. Beide knüpfen an den rollup-zentrierten Ansatz an und zielen erneut auf mehr Effizienz und Skalierbarkeit.
Begleitend dazu veröffentlichte die Ethereum Foundation eine Analyse zu State-Management und Datenhaltung. Geplante Konzepte wie State-Expiry und Archivlösungen sollen verhindern, dass der Netzwerkzustand langfristig unhandlich wächst – ein weiterer Baustein für die Skalierung über viele Jahre.
Institutionelle Dynamik und Marktstruktur
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ETF-Abflüsse trotz wachsendem Interesse
Auf der institutionellen Seite war der Dezember bislang zweigeteilt. Spot-ETFs auf Ethereum verzeichneten in dieser Woche Abflüsse in Höhe von gut einer halben Milliarde US‑Dollar. Diese Mittelabzüge haben den kurzfristigen Verkaufsdruck verstärkt und dürften zur aktuellen Schwächephase beitragen.
Gleichzeitig wächst das grundsätzliche Interesse großer Finanzakteure an Ethereum. Globale Banken sollen ihr Engagement im Ether‑Bereich ausweiten und entsprechende Produkte und Infrastruktur-Lösungen vorbereiten. Für Befürworter unterstreicht das die Rolle von Ethereum als Basis für künftige institutionelle Web3‑Anwendungen.
Aktivitäten großer Adressen
Auf Wallet-Ebene sorgte eine Transaktion von BitMEX‑Mitgründer Arthur Hayes für Aufmerksamkeit. Er transferierte gut 500 ETH im Gegenwert von rund 1,5 Millionen US‑Dollar an Galaxy Digital. Marktbeobachter diskutierten mögliche Verkaufsabsichten, allerdings hält Hayes weiterhin einen deutlich höheren Ether-Bestand und hatte zuletzt eine positive Einschätzung zur langfristigen Rolle von Ethereum im institutionellen Umfeld formuliert. Die Bewegung wirkt damit eher wie taktische Positionierung als wie ein Bruch mit der eigenen Strategie.
Technik und zentrale Kursmarken
Unterstützungen und Widerstände
Charttechnisch bleibt eine Unterstützungszone um 2.760 US‑Dollar wichtig, die in den vergangenen Wochen mehrfach gehalten hat. Ein Bruch dieser Marke könnte die Tür zu tieferen Niveaus öffnen und das Bild kurzfristig eintrüben.
Auf der Oberseite steht nach wie vor die Marke von 3.000 US‑Dollar als erste Hürde im Fokus, darüber wären weitere Widerstände im Bereich von gut 3.100 und 3.300 US‑Dollar relevant. Ein überzeugender Ausbruch über 3.000 US‑Dollar würde als Signal gewertet, dass das Vertrauen der Marktteilnehmer zurückkehrt und der Weg in Richtung längerfristiger Durchschnittslinien wieder offen ist.
Struktur des Marktes
Zwar wurde eine seit November laufende Aufwärtstrendlinie nach unten durchbrochen, was die Unsicherheit im kurzfristigen Zeitfenster erhöht. Auf Wochenbasis sind jedoch weiterhin höhere Tiefpunkte erkennbar – ein Hinweis darauf, dass die übergeordnete Struktur bislang nicht fundamental beschädigt ist. Die aktuelle Bewegung lässt sich damit eher als Korrektur in einem intakten Umfeld interpretieren, auch wenn die Bestätigung durch eine Rückeroberung zentraler Marken noch aussteht.
DeFi und Layer‑2: Nutzung bleibt hoch
Umsätze und Kapital im Netzwerk
Trotz geringerer Gebühren auf der Layer‑1‑Ebene bleiben die Einnahmen von Anwendungen auf Ethereum stabil bei rund 80 Millionen US‑Dollar pro Monat. Das legt nahe, dass Wertschöpfung zunehmend auf Layer‑2‑Lösungen stattfindet – genau das Ziel des rollup-zentrierten Ansatzes.
Der in Ethereum-basierte DeFi-Protokolle eingebundene Gesamtwert (TVL) ist 2025 von 25 auf 31 Millionen ETH gestiegen. Gleichzeitig kletterten die monatlichen Handelsvolumina dezentraler Börsen von 67 Milliarden US‑Dollar Ende 2024 auf 86 Milliarden US‑Dollar ein Jahr später. Auch die Marktkapitalisierung von Stablecoins auf Ethereum wuchs von 111 auf 166 Milliarden US‑Dollar. Diese Zahlen deuten auf deutliche Kapitalzuflüsse und eine robuste Nutzung des Netzwerks hin.
Curve Finance als DeFi-Schwergewicht
Innerhalb des DeFi-Sektors hat Curve Finance seine Stellung als eine der führenden Ethereum‑DEXs gefestigt und vereint inzwischen rund 44 % des Gebührenanteils unter den dezentralen Börsen. Die hohe Konzentration von DeFi‑Aktivität auf Ethereum insgesamt stärkt den Anspruch der Chain, zentrale Plattform für dezentrale Finanzanwendungen zu sein.
Fazit: Kurzfristig holprig, Basis intakt
Zum Jahresende 2025 präsentiert sich Ethereum in einem Spannungsfeld: Der Kurs liegt klar unter früheren Höchstständen, die 3.000‑Dollar-Marke bleibt hartnäckig und ETF-Abflüsse bremsen kurzfristig. Gleichzeitig sprechen die On-Chain-Daten eine andere Sprache: historisch niedrige Börsenbestände, wachsender Nutzerkreis, steigende DeFi-Kennzahlen und erfolgreiche Protokoll-Upgrades deuten auf ein stabiles Fundament.
Der aktuelle Marktverlauf spiegelt damit vor allem die allgemeine Risikobereitschaft und Zinssorgen wider, weniger strukturelle Schwächen des Ethereum-Ökosystems. Entscheidend für den Start ins Jahr 2026 wird sein, ob die Kombination aus verknapptem Angebot, fortschreitender Skalierung und institutionellem Interesse in den kommenden Wochen in eine nachhaltige Kursstabilisierung oberhalb der zentralen Unterstützungen mündet.
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