EQS-News: ÖSTERREICHISCHE POST H1 2025: Solide Umsatz- und Ergebnisentwicklung nach starkem Wachstum und Sondereffekten im Vorjahr

EQS-News: Österreichische Post AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis
ÖSTERREICHISCHE POST H1 2025: Solide Umsatz- und Ergebnisentwicklung nach
starkem Wachstum und Sondereffekten im Vorjahr
08.08.2025 / 07:30 CET/CEST
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ÖSTERREICHISCHE POST H1 2025:
Solide Umsatz- und Ergebnisentwicklung nach starkem Wachstum und
Sondereffekten im Vorjahr
Umsatz
• Umsatzvergleich geprägt von positiven Effekten aus Wahlen und Währung
im Jahr 2024
• Umsatzerlöse H1 2025 mit 1.488,1 Mio EUR um 1,1 % unter 2024 bzw.
15,8 % über 2023
• Brief & Werbepost mit 582,7 Mio EUR (–5,9 % zu 2024 / –2,6 % zu 2023)
• Paket & Logistik mit 817,0 Mio EUR (+1,5 % zu 2024 / +30,0 % zu 2023)
• Filiale & Bank mit 94,5 Mio EUR (–1,2 % zu 2024 / +23,4 % zu 2023)
Ergebnis
• EBITDA von 199,4 Mio EUR (–5,7 % zu 2024 / +5,5 % zu 2023)
• EBIT von 94,0 Mio EUR (–11,0 % zu 2024 / -1,3 % zu 2023)
• Ergebnis je Aktie von 1,12 EUR auf 0,99 EUR
Cashflow und Bilanz
• Operativer Free Cashflow von 160,9 Mio EUR (+9,3 %)
• Eigenkapital zum 30. Juni 2025 von 698,8 Mio EUR im Vergleich zu
30. Juni 2024 von 682,0 Mio EUR (+2,5 %)
Ausblick 2025
• Umsatz am Niveau des Vorjahres angepeilt
• Ziel unverändert: Ergebnis (EBIT) in der Größenordnung von 200 Mio EUR
erwartet
Nach dem starken Umsatzanstieg im Jahr 2024 mit einigen positiven
Sondereffekten war das erste Halbjahr 2025 geprägt von herausfordernden
makroökonomischen Rahmenbedingungen im Brief- und Paketmarkt. Der
Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2024 ist durch große Wahlen in
Österreich und positive Währungseffekte der türkischen Lira im Vorjahr
beeinträchtigt. „Im schwierigen Marktumfeld hat sich die Österreichische
Post solide entwickelt, besonders freut mich der erstmals positive
Ergebnisbeitrag unserer bank99“, sagt der Generaldirektor der
Österreichischen Post, Walter Oblin.
Die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2025 lagen mit 1.488,1 Mio EUR um
1,1 % unter dem Niveau von 2024 und 15,8 % über 2023. In der Division
Brief & Werbepost ging der Umsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 um
5,9 % bzw. im Vergleich zu 2023 um 2,6 % zurück, und war geprägt vom
strukturellen Rückgang des adressierten Briefvolumens durch die
elektronische Substitution aber auch vom Entfall der positiven
Sondereffekte des Vorjahres. Darüber hinaus ist ein zurückhaltendes
Investitionsklima und damit einhergehend geringere Werbeausgaben der
Unternehmen feststellbar. In der Division Paket & Logistik stiegen die
Umsatzerlöse im Halbjahresvergleich um 1,5 % zu 2024 bzw. um 30,0 % zu
2023. Die Umsatzerlöse haben sich in der aktuellen Berichtsperiode positiv
in Österreich (+5,2 %) und in der Türkei (+2,6 %) entwickelt. Im Raum
Südost- und Osteuropa gab es einen Rückgang der Umsatzerlöse nach dem
starken Anstieg durch asiatische Mengen im Vergleichszeitraum des
Vorjahres. Das Geschäft in der Türkei ist nach wie vor maßgeblich von
Inflation und dem Wechselkurs der türkischen Lira beeinflusst. Die
Division Filiale & Bank zeigte einen Umsatzrückgang von 1,2 % (+23,4 % zu
2023). Ein leichter Anstieg bei den Filialdienstleistungen konnte den
Rückgang im Finanzdienstleistungsgeschäft durch das gesunkene
Leitzinsniveau nicht vollständig kompensieren.
Auch in der Ergebnisentwicklung spiegelt sich das von positiven
Sondereffekten getragene Vorjahr nieder: Das EBITDA reduzierte sich um
5,7 % auf 199,4 Mio EUR und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
ging um 11,0 % auf 94,0 Mio EUR zurück. Ein Ergebnisrückgang im
Briefgeschäft und eine geringere Profitabilität in Südost- und Osteuropa
sowie der Türkei steht einer Ergebnisverbesserung in der Division Filiale
& Bank gegenüber. Die 2020 gegründete bank99 hat mit ihren rund 300.000
Kund*innen in Österreich positiv zum Gesamtergebnis beitragen. So ergab
sich ein Periodenergebnis im ersten Halbjahr 2025 von 68,4 Mio EUR
(–12,8 %) und ein Ergebnis je Aktie von 0,99 EUR nach 1,12 EUR in der
Vorjahresperiode (–11,3 %).
Das Gesamtjahr 2025 wird weiterhin von konjunkturellen Unsicherheiten
geprägt sein. Rückläufige Brief- und Werbemengen sind ebenso zu erwarten
wie ein Wachstum im Paketbereich durch die positiven Basistrends im
E-Commerce. Gleichzeitig ist die Entwicklung durch veränderte Kaufkraft
und zurückhaltenden Konsum geprägt. Nach dem durch Sondereffekte geprägten
Umsatzanstieg von 13,9 % im Jahr 2024 peilt die Österreichische Post für
2025 Umsatzerlöse am Niveau des Vorjahres an. Im Einklang mit der
Umsatzprognose bleibt das angepeilte Ziel weiterhin aufrecht, ein Ergebnis
(EBIT) im Jahr 2025 in der Größenordnung von 200 Mio EUR zu erreichen. „Im
herausfordernden Umfeld werden zusätzliche vertriebs- und kostenseitige
Schritte gesetzt, um unsere Stabilität auch 2025 zu erhalten“, sagt Walter
Oblin abschließend.
Basierend auf dem durchschnittlichen Investitionsbedarf der vergangenen
Jahre werden die erforderlichen Investitionen (CAPEX) für das Jahr 2025
voraussichtlich zwischen 150 Mio EUR und 160MioEUR liegen. Dies umfasst
Ersatzinvestitionen und Investitionen zur Dekarbonisierung der Logistik
sowie Wachstumsinvestitionen. Mit der Finalisierung der
Kapazitätserweiterung in Österreich ebenso wie dem zunehmenden Fokus auf
Wachstum in Südost- und Osteuropa sowie der Türkei setzt das Unternehmen
klare Impulse für die Zukunft. Ein weiterer zentraler Schwerpunkt liegt
auf der schrittweisen Umstellung der Zustellflotte auf E-Mobilität in
Österreich. Die vollständige Transformation der Österreichischen Post hin
zu einer CO₂-freien Logistik auf der letzten Meile soll bis spätestens
2030 abgeschlossen sein.
KENNZAHLEN
Veränderung
Q2
Mio EUR H1 2024 H1 2025 % Mio EUR Q2 2024 2025
Umsatzerlöse 1.505,2 1.488,1 –1,1 % –17,1 746,6 724,6
Brief & Werbepost 619,0 582,7 –5,9 % –36,3 303,5 283,2
Paket & Logistik 804,9 817,0 1,5 % 12,1 402,0 398,7
Filiale & Bank 95,7 94,5 –1,2 % –1,2 48,4 45,8
Corporate/Konsolidierung –14,4 –6,1 57,7 % 8,3 –7,4 –3,1
Sonstige betriebliche
Erträge 47,8 60,1 25,6 % 12,3 24,3 28,1
Materialaufwand und Aufwand
für bezogene Leistungen –433,9 –429,5 1,0 % 4,4 –209,6 –207,5
Aufwand für
Finanzdienstleistungen –23,7 –22,6 4,6 % 1,1 –12,4 –9,7
Personalaufwand –692,7 –699,0 –0,9 % –6,3 –350,9 –338,8
Sonstige betriebliche
Aufwendungen –196,2 –202,8 –3,4 % –6,7 –92,4 –100,2
Ergebnis aus nach der
Equity-Methode bilanzierten
Finanzanlagen 1,3 1,9 41,3 % 0,6 0,8 0,9
Gewinn aus der
Nettoposition monetärer
Posten 3,6 3,2 –10,6 % –0,4 1,7 0,4
EBITDA 211,5 199,4 –5,7 % –12,1 108,1 97,8
Abschreibungen –105,9 –105,4 0,5 % 0,5 –54,9 –52,2
EBIT 105,6 94,0 –11,0 % –11,6 53,2 45,6
Brief & Werbepost 83,0 67,0 –19,3 % –16,0 40,7 29,1
Paket & Logistik 47,3 32,1 –32,1 % –15,2 23,1 13,5
Filiale & Bank –5,3 4,7 >100 % 9,9 –2,6 5,7
Corporate/Konsolidierung^1 –19,4 –9,7 49,9 % 9,7 –7,9 –2,7
Finanzergebnis –1,6 –1,8 –11,3 % –0,2 –2,9 –4,1
Ergebnis vor Ertragsteuern 104,0 92,2 –11,3 % –11,8 50,3 41,5
Ertragsteuern –25,5 –23,8 6,7 % 1,7 –13,5 –12,7
Periodenergebnis 78,5 68,4 –12,8 % –10,1 36,8 28,8
Ergebnis je Aktie (EUR)^2 1,12 0,99 –11,3 % –0,13 0,53 0,43
Cashflow aus dem Ergebnis 185,8 158,3 –14,8 % –27,5 93,2 76,9
Cashflow aus
Geschäftstätigkeit 185,7 28,6 –84,6 % –157,1 38,7 –35,4
CAPEX 46,3 41,3 –10,8 % –5,0 21,3 16,5
Free Cashflow 154,1 29,6 –80,8 % –124,5 79,3 –15,6
Operativer Free Cashflow^3 147,1 160,9 9,3 % 13,7 74,8 36,2
^1 Umfasst auch das konzerninterne Umlageverfahren
^2 Unverwässertes Ergebnis je Aktie, bezogen auf 67.552.638 Stück Aktien
^3 Free Cashflow vor Akquisitionen/Wertpapieren/Geldmarktveranlagungen,
Growth CAPEX und Core Banking Assets
Wien, am 8. August 2025
AUSZÜGE AUS DEM KONZERNLAGEBERICHT H1 2025
UMSATZENTWICKLUNG IM DETAIL
Der Umsatzvergleich im ersten Halbjahr 2025 war geprägt von positiven
Sondereffekten in 2024, wie große Wahlen in Österreich, aber auch
Währungseffekte der türkischen Lira. Darüber hinaus zählte das aktuelle
Halbjahr zwei Werktage weniger als der Vorjahreszeitraum.
Die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2025 lagen daher mit 1.488,1 Mio EUR
um 1,1 % unter dem Niveau von 2024 und 15,8 % über 2023. In der Division
Brief & Werbepost ging der Umsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 um
5,9 % zurück (–2,6 % zu 2023), in der Division Paket & Logistik stiegen
die Umsatzerlöse um 1,5 % zu 2024 (+30,0 % zu 2023) und die Division
Filiale & Bank zeigte einen Umsatzrückgang von 1,2 % (+23,4 % zu 2023).
Der Anteil der Division Brief & Werbepost am Umsatz der Österreichischen
Post betrug im ersten Halbjahr 2025 39,0 %. Der Divisionsumsatz in der
Höhe von 582,7 Mio EUR ist geprägt vom strukturellen Rückgang des
adressierten Briefvolumens durch die elektronische Substitution aber auch
vom Entfall der positiven Sondereffekte des Vorjahres. Darüber hinaus ist,
bedingt durch die schwächere Entwicklung in einzelnen Handelssegmenten,
ein zurückhaltendes Investitionsklima und damit einhergehend geringere
Werbeausgaben der Unternehmen feststellbar.
Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen
Anteil von 54,7 % am Konzernumsatz bzw. 817,0 Mio EUR. Die Umsatzerlöse
haben sich in Österreich und in der Türkei positiv entwickelt. Im Raum
Südost- und Osteuropa gab es einen Rückgang der Umsatzerlöse,
zurückzuführen auf geringere Paketmengen aus dem asiatischen Raum, die im
Vorjahr stark angestiegen waren. Das Geschäft in der Türkei ist nach wie
vor maßgeblich von Inflation und dem Wechselkurs der türkischen Lira
beeinflusst.
Die Division Filiale & Bank erreichte im ersten Halbjahr 2025 einen Anteil
am Konzernumsatz von 6,3 % bzw. 94,5 Mio EUR. Ein leichter Anstieg bei den
Filialdienstleitungen konnte den Rückgang im Finanzdienstleistungsgeschäft
nicht vollständig kompensieren.
Der Umsatz der Division Brief & Werbepost von 582,7 Mio EUR stammte im
ersten Halbjahr 2025 zu 62,7 % aus dem Bereich Briefpost & Business
Solutions, zu 25,9 % aus Werbepost und zu 11,3 % aus Medienpost.
Im Bereich Briefpost & Business Solutions lag der Umsatz mit 365,5 Mio EUR
in den ersten sechs Monaten 2025 um 6,1 % unter dem Niveau des Vorjahres.
Im Volumen zeigte sich weiterhin eine rückläufige Mengenentwicklung
infolge der Substitution von Briefen durch elektronische
Kommunikationsformen. Die klassischen Briefvolumen auf Tagesbasis in
Österreich haben sich in den ersten sechs Monaten 2025 um 7 % reduziert.
Das Vorjahreshalbjahr war besonders geprägt von zwei großen Wahlen in
Österreich (Arbeiterkammer-, Europawahl). Die internationale Briefpost
sowie auch der Bereich Business Solutions zeigten einen leichten Rückgang
im Umsatz.
Die Umsatzerlöse der Werbepost verringerten sich im ersten Halbjahr 2025
um 6,0 % auf 151,2 Mio EUR. Es bestehen weiterhin ein konjunkturbedingt
verhaltenes Werbegeschäft sowie strukturelle Rückgänge in bestimmten
Kund*innensegmenten (z.B. Möbel- und Versandhandel). Die Anpassungen in
der Preisstruktur konnten den Volumenrückgang im Umsatz nicht
kompensieren.
Der Umsatz mit Medienpost, also der Zustellung von Zeitungen und
Magazinen, sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,1 % auf
66,0 Mio EUR. In Summe haben sich die Werbe- und Medienpostvolumen auf
Tagesbasis in den ersten sechs Monaten 2025 um 6 % gegenüber dem mit
positiven Sondereffekten geprägten Vorjahreszeitraum verringert.
Der Umsatz der Division Paket & Logistik erhöhte sich im ersten Halbjahr
2025 um 1,5 % auf 817,0 Mio EUR. Vor einer Ausweisänderung von
Umsatzerlösen im Bereich Logistics Solutions betrug der Anstieg 2,5 %
gegenüber dem Vorjahr. Es zeigte sich ein Umsatzplus in Österreich und in
der Türkei+, während der Umsatz in Südost- und Osteuropa nach dem starken
Anstieg im ersten Halbjahr des Vorjahres nun rückläufig war.
Der Bereich Paket Österreich generierte im Berichtszeitraum einen
Umsatzanstieg von 5,2 % auf 457,2 Mio EUR mit einem Paketmengenwachstum
von 3 %.
Die Umsatzerlöse in der Türkei (Paket Türkei+) erhöhten sich um 2,6 % auf
240,6 Mio EUR im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2024 (Pakete und
Dokumente +2 %) und 80,8 % zum ersten Halbjahr 2023. Die Divergenz von
Inflation und Wechselkurs der türkischen Lira hatte zu einem massiven
Umsatzanstieg im Jahr 2024 geführt. Der Geschäftsverlauf ist auch
weiterhin stark von der Entwicklung der Inflation und dem Wechselkurs der
türkischen Lira beeinflusst.
Im Paketgeschäft in Südost- und Osteuropa (Paket CEE/SEE) gingen die
Umsatzerlöse in den ersten sechs Monaten 2025 um 7,1 % auf 100,2 Mio EUR
zurück, mit einem Mengenrückgang von 7 % im Vergleich zum Vorjahr. Im
ersten Halbjahr 2024 hatte ein starker Anstieg von Paketen aus Asien zu
einem Volumenplus von 27 % geführt.
Die Umsatzerlöse im Bereich Logistics Solutions reduzierten sich in der
aktuellen Berichtsperiode von 34,1 Mio EUR auf 26,7 Mio EUR aufgrund einer
Ausweisänderung: 8,5 Mio EUR an Umsatzerlösen wurden in die Interne
Leistungsverrechnung umgegliedert.
Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank verringerten sich in den
ersten sechs Monaten 2025 um 1,2 % auf 94,5 Mio EUR und bestanden zu
77,5 % aus Erträgen aus Finanzdienstleistungen und zu 22,5 % aus
Filialdienstleistungen.
Die Erträge aus Finanzdienstleistungen reduzierten sich in der aktuellen
Berichtsperiode um 2,6 % auf 73,3 Mio EUR, im Wesentlichen bedingt durch
den verringerten Leitzinssatz im Vergleich zum Vorjahr.
Die Filialdienstleistungen stiegen im ersten Halbjahr 2025 um 3,8 % auf
21,2 Mio EUR aufgrund inflationsbedingter Preisanpassungen im Bereich der
Handelswaren.
ERGEBNISENTWICKLUNG
Bezogen auf die Umsatzerlöse der Österreichischen Post sind die größten
Aufwandspositionen der Personalaufwand (47,0 %), der Materialaufwand und
Aufwand für bezogene Leistungen (28,9 %) sowie sonstige betriebliche
Aufwendungen (13,6 %). Weiters entfielen 7,1 % auf Abschreibungen und
1,5 % auf Aufwendungen für Finanzdienstleistungen.
Der Personalaufwand belief sich im ersten Halbjahr 2025 auf 699,0 Mio EUR,
dies entspricht einer Erhöhung von 0,9 % bzw. 6,3 Mio EUR. Die Veränderung
resultiert einerseits aus einem Anstieg der Mitarbeiter*innen im
Post-Konzern sowie andererseits aus der kollektivvertraglichen
Gehaltsanpassung im operativen Personalaufwand sowohl in Österreich als
auch international. Der Österreichische Post-Konzern beschäftigte in den
ersten sechs Monaten 2025 durch verstärkte Insourcing-Aktivitäten
durchschnittlich 28.103 Mitarbeiter*innen (Vollzeitkräfte), während in der
Vorjahresperiode durchschnittlich 27.803 Mitarbeiter*innen tätig waren
(+1,1 %).
Die nicht-operativen Personalaufwendungen betreffen Abfertigungen und
Rückstellungsveränderungen, die primär auf die spezifische
Beschäftigungssituation beamteter Mitarbeiter*innen zurückzuführen sind.
In den ersten sechs Monaten 2025 sind keine signifikanten Belastungen
angefallen.
Der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen verringerte sich
um 1,0 % auf 429,5 Mio EUR. Rückgänge in den Aufwendungen waren vor allem
in den Bereichen Treib- und Brennstoffe zu verzeichnen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich im ersten Halbjahr 2025
auf 60,1 Mio EUR. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen auf
202,8 Mio EUR.
Für die türkischen Tochtergesellschaften ist der Bilanzierungsstandard
IAS 29 (Rechnungslegung in Hochinflationsländern) anzuwenden.
Dementsprechend wurden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie die
nicht-monetären Posten anhand des allgemeinen Preisindex angepasst (siehe
Geschäftsbericht 2024, Konzernabschluss, Punkt 3.3 Hochinflation). Der
Gewinn bzw. Verlust aus der Nettoposition monetärer Posten ist in der
Gewinn- und Verlustrechnung als eigener Posten dargestellt. Im ersten
Halbjahr 2025 betrug der Gewinn aus der Nettoposition monetärer Posten
3,2 Mio EUR (–10,6 %).
Auch das Ergebnis ist 2025 von den positiven Sondereffekten im Jahr 2024 –
insbesondere im ersten Halbjahr – geprägt.
Das EBITDA lag im ersten Halbjahr 2025 mit 199,4 Mio EUR um 5,7 % unter
dem Vorjahreswert von 211,5 Mio EUR (+5,5 % zu 2023), das entspricht einer
EBITDA-Marge von 13,4 %. Die Abschreibungen waren in den ersten sechs
Monaten 2025 mit 105,4 Mio EUR um 0,5 % bzw. 0,5 Mio EUR unter dem
Vorjahresniveau.
Das EBIT erreichte 94,0 Mio EUR im ersten Halbjahr 2025 nach 105,6 Mio EUR
im Vorjahr (–11,0 % bzw. –1,3 % zu 2023). Die EBIT-Marge betrug 6,3 %. Das
Finanzergebnis des Konzerns hat sich im ersten Halbjahr 2025 von minus
1,6 Mio EUR auf minus 1,8 Mio EUR leicht verändert.
Die Ertragssteuern verringerten sich von 25,5 Mio EUR auf 23,8 Mio EUR
(+6,7 %). Das Periodenergebnis für die ersten sechs Monate 2025 betrug
68,4 Mio EUR nach 78,5 Mio EUR im ersten Halbjahr des Vorjahres (–12,8 %
bzw. –13,0 % zu 2023). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug 0,99 EUR
nach 1,12 EUR in der Vorjahresperiode (–11,3 %).
ERGEBNIS NACH DIVISIONEN
Die Division Brief & Werbepost verzeichnete in den ersten sechs Monaten
2025 ein EBIT von 67,0 Mio EUR nach 83,0 Mio EUR im Vorjahr (–19,3 %). Das
reduziere Ergebnis ist auf den Mengenrückgang an Sendungen und auf die
positiven Sondereffekte des Vorjahres zurückzuführen.
Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete ein EBIT von 32,1 Mio EUR im
ersten Halbjahr 2025 nach 47,3 Mio EUR in der Vorjahresperiode (–32,1 %).
Während in Österreich eine solide Entwicklung im Paketgeschäft zu
vermerken war, waren in den internationalen Märkten der Österreichischen
Post Rückgänge vom hohen Niveau des Vorjahres zu verzeichnet. In der
Türkei wirkten im Vorjahr Währungseffekte positiv.
Die Division Filiale & Bank verzeichnete ein EBIT von 4,7 Mio EUR in den
ersten sechs Monaten 2025 nach minus 5,3 Mio EUR im Jahr zuvor. Die
Ergebnisverbesserung ist einerseits auf die positive Entwicklung der
bank99 zurückzuführen und andererseits auf ein gutes Ergebnis im
Filialgeschäft.
Das EBIT der Division Corporate (inklusive Konsolidierung und
konzerninternes Umlageverfahren) veränderte sich von minus 19,4 Mio EUR
auf minus 9,7 Mio EUR. Die Ergebnisverbesserung von 9,7 Mio EUR ist
einerseits auf Belastungen im Vorjahr zurückzuführen, wie
Rückstellungsbildungen und außerordentliche Abschreibungen und
andererseits auf Portfoliobereinigungen des Immobilienvermögens im
aktuellen Halbjahr. Die Division Corporate erbringt nicht-operative
Dienstleistungen, wie sie typischerweise für Zwecke der Verwaltung und
Steuerung eines Konzerns erbracht werden. Diese Tätigkeiten umfassen neben
den klassischen Governance-Aufgaben die Verwaltung und Entwicklung der
nicht-betriebsnotwendigen Immobilien, die Verwaltung wesentlicher
Finanzbeteiligungen, die Erbringung von IT-Dienstleistungen, die
Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie die Administration des
Post-Arbeitsmarkts.
CASHFLOW UND BILANZ
Der Cashflow aus dem Ergebnis erreichte im ersten Halbjahr 2025
158,3 Mio EUR nach 185,8 Mio EUR im vergangenen Jahr (–14,8 %). Der
Cashflow aus Geschäftstätigkeit betrug in der Berichtsperiode 28,6 Mio EUR
im Vergleich zum Vorjahreswert von 185,7 Mio EUR. Hier sind als größte
Effekte die Veränderungen der Core Banking Assets der bank99 in Höhe von
minus 153,0 Mio EUR zu nennen, die im Vergleichszeitraum des Vorjahres
10,5 Mio EUR betrugen. Die Core Banking Assets beinhalten die Veränderung
der Bilanzposten Finanzielle Vermögenswerte aus Finanzdienstleistungen und
Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen exklusive der
Zahlungsmittel, Zahlungsmitteläquivalente und Guthaben bei Zentralbanken
und fassen somit das Einlagen- und Veranlagungsgeschäft der bank99
zusammen. Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit exklusive Core Banking
Assets belief sich im ersten Halbjahr 2025 auf 181,6 Mio EUR nach
175,2 Mio EUR im Vorjahr.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich in den ersten sechs
Monaten 2025 auf 1,0 Mio EUR nach minus 31,6 Mio EUR in der
Vorjahresperiode. Die Ausgaben für den Erwerb von Sachanlagen und als
Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien (CAPEX) betrugen in der
aktuellen Berichtsperiode 41,3 Mio EUR.
Die Österreichische Post setzt auf die Kennzahl des Operativen Free
Cashflows, um damit die Finanzkraft des operativen Geschäfts zu betrachten
und daraus die Dividende des Geschäftsjahres abzudecken. Der Operative
Free Cashflow belief sich ohne Berücksichtigung der Veränderung der Core
Banking Assets in der aktuellen Berichtsperiode auf 160,9 Mio EUR im
Vergleich zu 147,1 Mio EUR im Jahr zuvor. Der Anstieg inkludiert auch
einen positiven Steuereffekt aus einer Vorperiode.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erreichte in den ersten sechs
Monaten 2025 minus 172,6 Mio EUR nach minus 126,4 Mio EUR im Vorjahr.
Die Österreichische Post setzt auf eine solide Bilanz- und
Finanzierungsstruktur. Die Bilanzsumme der Österreichischen Post zum
30. Juni 2025 von 6,2 Mrd EUR hat sich seit dem Einbezug der bank99 im
Jahr 2020 deutlich ausgeweitet. Aktivseitig bildeten Sachanlagen in der
Höhe von 1.357,6 Mio EUR eine der größten Bilanzpositionen und
inkludierten Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen von 370,4 Mio EUR.
Zudem gab es immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte
aus Unternehmenserwerben, die per 30. Juni 2025 mit 152,8 Mio EUR
ausgewiesen sind. In der Bilanz sind Forderungen in Höhe von 478,7 Mio EUR
ausgewiesen, die kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
von 366,3 Mio EUR enthalten. Andere finanzielle Vermögenswerte lagen zum
30. Juni 2025 bei 17,3 Mio EUR. Finanzielle Vermögenswerte aus
Finanzdienstleistungen betrugen per Ende des ersten Halbjahres 2025
3.960,5 Mio EUR und resultieren im Wesentlichen aus der Geschäftstätigkeit
der bank99.
Auf der Passivseite der Bilanz lag das Eigenkapital des Österreichischen
Post-Konzerns zum 30. Juni 2025 bei 698,8 Mio EUR (Eigenkapitalquote von
11,2 %). Die Logistik-Eigenkapitalquote (Eigenkapital zu Gesamtkapital
ohne finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen) betrug per
Ende Juni 2025 28 %. Die Rückstellungen lagen mit Ende der Berichtsperiode
bei 519,3 Mio EUR, die anderen finanziellen Verbindlichkeiten beliefen
sich auf 651,2 Mio EUR und die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen und Sonstiges betrugen 621,8 Mio EUR. Finanzielle
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen in Höhe von 3.735,0 Mio EUR
resultierten aus der Geschäftstätigkeit der bank99 (Einlagen- und
Veranlagungsgeschäft der Kund*innen der bank99).
AUSBLICK 2025
Die Trends im internationalen Brief- und Paketgeschäft haben sich vor dem
Hintergrund der konjunkturellen Unsicherheiten verstärkt. Kostendruck und
Digitalisierung bei privaten und öffentlichen Kund*innengruppen führen zu
rückläufigen Brief- und Werbemengen.
Gleichzeitig ist das Wachstum in vielen Paketmärkten geprägt durch
Wachstum im E-Commerce, aber auch durch veränderte Kaufkraft und
zurückhaltendem Konsum. Geringeres Wachstum, anhaltende Inflation und
globale Handelskonflikte tragen zu dieser Verunsicherung der
Konsument*innen bei.
Umsatzerlöse 2025
Der starke Umsatzanstieg von 13,9 % im Jahr 2024 war geprägt von positiven
Sondereffekten wie zahlreichen Wahlen in Österreich und Währungseffekten
durch die türkische Lira. Für 2025 wird ein Umsatz am Niveau des Vorjahres
angepeilt. Das rückläufige Briefgeschäft kann durch Wachstum in den
Paketmärkten kompensiert werden, unter der Voraussetzung, dass
internationale Handelskonflikte, geringere Wirtschaftsimpulse oder
regulatorische Maßnahmen das Konsumverhalten nicht signifikant
beeinträchtigen. Einen Einfluss auf die Konzernumsatzerlöse hat auch die
Wechselkursentwicklung der türkischen Lira in der Bandbreite von ±3 % des
Umsatzes.
In der Division Brief & Werbepost ist aufgrund der beschriebenen
Rahmenbedingungen und nach den positiven Sondereffekten durch zahlreiche
Wahlen im Vorjahr mit einem Umsatzrückgang zu rechnen. Der Basistrend
sinkender Volumen in der klassischen Briefpost durch verstärkte
Digitalisierung setzt sich fort. Auch in der Werbe- und Medienpost wird
aufgrund geringer konjunktureller Impulse mit einem Rückgang gerechnet.
In der Division Paket & Logistik ist bei stabilen wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen von einem weiteren Wachstum auszugehen. Der
Umsatzzuwachs ist abhängig einerseits von einem Anstieg der
internationalen Handelsströme und andererseits von der Inflation und
Währungsentwicklung in der Türkei.
In der Division Filiale & Bank ist im Geschäftsjahr 2025 auf Basis eines
leicht sinkenden Zinsumfelds mit einem Umsatz in der Größenordnung des
Vorjahres zu rechnen.
Ergebnis 2025
Vor dem Hintergrund herausfordernder Rahmenbedingungen im Brief- und
Paketmarkt gilt es, die angestrebte Stabilität der Österreichischen Post
sicherzustellen. Dabei stehen Vertriebsimpulse und ergebnissichernde
Maßnahmen im Mittelpunkt des operativen Handelns. Das angepeilte Ziel
bleibt weiterhin aufrecht, ein Ergebnis (EBIT) im Jahr 2025 in der
Größenordnung von 200 Mio EUR zu erreichen.
Investitionen 2025
Basierend auf dem durchschnittlichen Investitionsbedarf der vergangenen
Jahre werden die erforderlichen Investitionen (CAPEX) für das Jahr 2025
voraussichtlich zwischen 150 Mio EUR und 160MioEUR liegen. Dies umfasst
Ersatzinvestitionen und Investitionen zur Dekarbonisierung der Logistik
sowie Wachstumsinvestitionen. Mit der Finalisierung der
Kapazitätserweiterung in Österreich ebenso wie dem zunehmenden Fokus auf
Wachstum in Südost- und Osteuropa sowie der Türkei setzt das Unternehmen
klare Impulse für die Zukunft. Ein weiterer zentraler Schwerpunkt liegt
auf der schrittweisen Umstellung der Zustellflotte auf E-Mobilität in
Österreich. Die vollständige Transformation der Österreichischen Post hin
zu einer CO₂-freien Logistik auf der letzten Meile soll bis spätestens
2030 abgeschlossen sein.
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